Die Bundesregierung erwägt eine Investition in die Kieler U-Boot-Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). „Wir denken über dieses Thema nach“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag bei einem Besuch in Kiel. Die Bundesregierung prüft derzeit Einwanderungsfragen, diese Überlegungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Dies wird mindestens bis Ende dieses Jahres dauern.
Die Seeschifffahrtsgesellschaft TKMS will Unabhängigkeit. Werftchef Oliver Burkhard hatte zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Ein eigenständiger Schiffssystemkonzern ist der bessere Weg nach vorn: für Thyssenkrupp, TKMS, unsere Kunden, Berlin und Deutschland.“ Derzeit beschäftigt das Unternehmen allein in Kiel rund 3.100 Mitarbeiter. Berichten zufolge gibt es mehrere mögliche Varianten: den Einstieg eines externen Kapitalgebers (Private Equity), einen Börsengang oder einen Teil-IPO und/oder den Einstieg eines Staates.
Der Bau des neuen Gebäudes begann am Dienstag. Auf der Werft begann die U-Boot-Feier der deutschen und norwegischen Marine. Deutschland hat zunächst zwei neue Schiffe bestellt, Norwegen hat vier bestellt. Deutschland hat die Option, vier bis sechs weitere zu kaufen.
„Es besteht kein Zweifel daran, dass wir das tun wollen“, sagte Pistorius. Es ist eine Frage der Zeit. Eine Entscheidung wird in den nächsten ein bis zwei Jahren fallen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa hat der Auftrag über sechs Schiffe für Deutschland und Norwegen einen Wert von rund 5,5 Milliarden Euro.