Bundespolizei: 4 von 10 Migranten kehren nach Bayern zurück
Bis Ende September hatte die bayerische Bundespolizei vier von zehn Einwanderern abgeschoben, die in diesem Jahr irregulär eingereist waren. Nach Angaben der Münchner Bundespolizei hat die Polizei in diesem Zeitraum rund 22.400 Menschen festgenommen. Mehr als 8.100 von ihnen wurden „abgelehnt, zurückgestellt oder abgeschoben“. Gegen 873 Personen wurde Abschiebehaft angeordnet. Die Zahlen wurden ursprünglich vom Bayerischen Rundfunk gemeldet.
Zu den irregulären Einwanderern zählen alle Personen, die ohne entsprechende Erlaubnis wie Ausweisdokumente, Visa oder Aufenthaltstitel nach Deutschland einreisen. Bei unerlaubtem Zutritt drohen Geld- oder Gefängnisstrafen. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge werden solche Strafverfahren in der Regel eingestellt, wenn der Asylantrag erfolgreich ist.
Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, der Anteil der Migranten, deren Einreise nach Bayern blockiert oder deren Aufenthalt in Deutschland vor einem möglichen Asylverfahren beendet wurde, liege bei rund 40 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil bei 58 %.
Wie hoch dieser Prozentsatz sei, hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagte der Sprecher. Bei der Entscheidung über eine Ablehnung geht es immer um die Frage, wie Migranten nachweisen können, dass sie als Asylbewerber Schutz in Deutschland suchen. Wer dazu in der Lage ist, wird in der Regel an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Ausländerbehörde oder das Jugendamt verwiesen.
Stellt sich jedoch heraus, dass Menschen keinen solchen Schutz suchen, kann die Bundespolizei sie an der Grenze zurückweisen – seit 2015 an der Grenze zu Österreich und seit Mitte Oktober in ähnlicher Weise an der Grenze zu Tschechien. Am Flughafen München durfte die Bundespolizei auch Migranten abschieben, die von außerhalb der Grenzen des Schengener Abkommens auf dem Flughafen der Landeshauptstadt gelandet waren.
Die Zahl der von der bayerischen Bundespolizei ohne Einreiseerlaubnis aufgegriffenen Migranten ist zuletzt von rund 19.000 zwischen Januar und Ende September 2022 auf rund 22.400 im gleichen Zeitraum dieses Jahres gestiegen. Die am meisten Betroffenen haben häufig die türkische Staatsangehörigkeit. Ihnen folgten dicht gefolgt von syrischen und afghanischen Bürgern.
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Quelle: www.dpa.com