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Bundesanwaltschaft erhebt Anklage nach „Reichsbürger“-Attacke

Der Überfall kurz nach dem Nikolaustag im Jahr 2022 war ein Knaller: „Bürger des Kaiserreichs“ wollten womöglich die Bundesregierung stürzen, dabei sollen sie den Tod in Kauf genommen haben. Unter den Verdächtigen sind Soldaten und ein ehemaliger AfD-Abgeordneter.

Eine Person (zweiter von rechts) wird von der Polizei aus einem Hubschrauber gerettet. Foto.aussiedlerbote.de
Eine Person (zweiter von rechts) wird von der Polizei aus einem Hubschrauber gerettet. Foto.aussiedlerbote.de

Extremismus - Bundesanwaltschaft erhebt Anklage nach „Reichsbürger“-Attacke

Die Bundesanwaltschaft hatte vor knapp einem Jahr erstmals Anklage erhoben, nachdem es zu einer massiven Anti-Terror-Razzia gegen sogenannte Reichsbürger gekommen war. Die Karlsruher Behörden gaben am Dienstag bekannt, dass es sich um 27 Tatverdächtige handelt. Sie warf ihnen vor, Mitglied terroristischer Gruppen zu sein und diese zu unterstützen. Die Verfahren finden vor den Oberlandesgerichten in Frankfurt, München und Stuttgart statt. Sie müssen entscheiden, ob sie die Anklage zulassen und einen Prozess anberaumen.

Am 7. Dezember letzten Jahres verhaftete die Bundesanwaltschaft 25 Männer und Frauen in mehreren Bundesländern, darunter Thüringen, Sachsen und Berlin, sowie in Österreich und Italien. Unter ihnen ist Birgit Marsak-Winkelmann, ehemalige Abgeordnete der Alternative für Deutschland im Bundestag und Soldatin des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK). Als einer der Rädelsführer gilt der Unternehmer Heinrich XIII. Prince Royce.

Mit fortschreitender Untersuchung wird der Kreis der Verdächtigen immer größer und erweitert sich weiter. Viele von ihnen wurden festgenommen.

Die Angeklagten planten angeblich, das politische System Deutschlands zu stürzen. Sie nehmen den Tod bewusst in Kauf. Die Ermittler erklärten damals, sie hätten die Grundstruktur für ihre eigene nationale Ordnung entwickelt. Als Staatsoberhaupt hätte Heinrich XIII. genau das getan.Prinz Royce sollte Maßnahmen ergreifen. Auch Abteilungen wurden zugewiesen: Für die Rechtspflege soll die ehemalige Richterin Marsak-Winkmann zuständig sein.

Das zentrale Gremium der Gruppe ist der „Rat“. Die Übergangsregierung sollte mit den alliierten Siegern des Zweiten Weltkriegs über eine neue nationale Ordnung für Deutschland verhandeln. „Aus Sicht des Verbandes ist der Hauptansprechpartner für diese Verhandlungen derzeit nur die Russische Föderation.“

Manche sagen, dass „militärische Gewalt“ den demokratischen Rechtsstaat auf Gemeinde-, Bezirks- und Gemeindeebene „beseitigen“ solle. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft seien gezielt Soldaten und Polizisten ins Visier des Putsches geraten. Ein weiterer Plan bestand den Ermittlungen zufolge darin, eine kleine bewaffnete Gruppe gewaltsam in den Bundestag einzudringen.

„Reichsbürger“ sind diejenigen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Nach Angaben des Verfassungsschutzes hatte die Szene im vergangenen Jahr rund 23.000 Follower (2021: 21.000). Mehr als 5 % (ca. 1.250 Personen) sind Rechtsextremisten. Etwa 2.300 „Kaiserbürger“ und „Selbstverwalter“ galten als gewalttätig.

Mitteilung über die Festnahme von Reichsbürgern vor Ort durch den Verfassungsschutz

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Quelle: www.stern.de

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