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Bund steigt beim angeschlagenen Energiekonzern Uniper ein

Uniper
Klaus-Dieter Maubach ist Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers Uniper.

Der Energiekonzern Uniper wurde weitgehend verstaatlicht. Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesfinanzministerium gaben am Donnerstag in Berlin in einer gemeinsamen Erklärung die Beteiligung der Bundesregierung bekannt. Uniper führte eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden Euro durch, von der nur der Bund zeichnungsberechtigt ist. Darüber hinaus hat sich die Bundesregierung von Fortum, dem bisherigen Mehrheitsaktionär von Uniper in Finnland, beteiligt. Damit besitzt der Bund nun rund 99 Prozent des Unternehmens.

Uniper schätzt, dass der gesamte Staatshilfebedarf bis Ende 2024 auf mehr als 30 Milliarden Euro steigen könnte. Am Mittwoch erhielt Uniper weitere 5,5 Milliarden Euro an neuen Mitteln. Uniper hat in diesem Jahr insgesamt 13,5 Milliarden Euro an staatlicher Unterstützung durch Eigenkapitalmaßnahmen erhalten. Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Maubach sagte: “Ehrlich gesagt: Das sind die Kosten, die Uniper und Deutschland durch den Krieg gegen die Ukraine und die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen entstanden sind.” Die Hilfe wurde am Dienstagabend genehmigt, nachdem am Montag grünes Licht gegeben worden war. Aufgrund einer Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland geriet der Düsseldorfer Konzern in eine existenzielle Zwangsjacke, als sich die Gaspreise in der Folge vervielfachten. Das Unternehmen musste fehlendes Gas aus Russland zu hohen Preisen auf dem Gasmarkt kaufen, um eigene Lieferverträge zu erfüllen, die der Konzern vor der Krise zu günstigeren Konditionen mit Kunden abgeschlossen hatte. Dies führte bei Uniper zu ernsthaften Liquiditätsproblemen.

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