Budgetsorgen für Kreise und Städte
Haushaltsfragen betreffen derzeit nicht nur die Bundespolitik. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass sich auch viele Finanzchefs in den Regionen und Städten Mecklenburg-Vorpommerns Sorgen um die Zukunft machen. Steigende Personal-, Gebäude- und Energiekosten bereiteten ihnen Probleme. „Die Kosten entgehen uns“, sagte Thomas Deiters vom Stadtverband MV der Nachrichtenagentur dpa. Gleichzeitig verschlechtert sich die Wirtschaft, was sich in Sektoren wie dem Baugewerbe zeigt. Mehr Menschen werden staatliche Unterstützungsleistungen benötigen, insbesondere wenn die Wohnkosten steigen.
In der Landeshauptstadt Schwerin und im ehemaligen Landkreis Pommern-Greifswald kam es zuletzt zu Haushaltsblockaden. Die Region Vorpommern-Rügen schließt einen solchen Schritt im nächsten Jahr nicht aus. Es heißt sogar, dass „aufgrund der finanziellen Situation die Erfüllung zukünftiger öffentlicher Aufgaben gefährdet ist.“ Besonders hervorgehoben wurden die gestiegenen Kosten im sozialen Bereich.
Jugend- und Sozialdienste sind besonders teuer
Im benachbarten Pommern-Greifswald werden Jugend- und Sozialthemen im kommenden Jahr fast 80 % aller Ausgaben ausmachen. Es heißt, dass es in der Gegend viele Hilfsempfänger gibt. Gleichzeitig besteht eine Lücke bei der Deckung dieser Kosten.
In Nordwestmecklenburg sind es zwei Drittel der Haushalte in diesen Gebieten. „Der Anstieg der Kosten und Fallzahlen ist hier offensichtlich.“ Die Gesamtpreisentwicklung sowie Erhöhungen der Einrichtungslöhne zeigen Wirkung. Ähnlich äußerte sich auch die Mecklenburgische Seenplatte. Wie auch anderswo sind die finanziellen Bedingungen derzeit recht angespannt oder unzureichend.
Auch die Region Rostock spricht von erhöhten Kosten in diesen Bereichen. Die von Bund und Ländern überwiesenen Leistungen werden manchmal verzögert oder nicht ausreichend finanziell abgegolten, und manchmal müssen Klagen eingereicht werden. Für viele Kommunen ist die Situation nicht besser, da die Regionen über Regionalsteuern Mittel von diesen Kommunen erhalten. „Wir gehen derzeit davon aus, dass sich diese Haushaltskrise in den kommenden Jahren manifestieren wird. Das sind keine guten Rahmenbedingungen, um die Herausforderungen der Zeit wie die digitale Transformation und die Transformation der Nahverkehrsökologie zu bewältigen.“
DEFIZIT UND EINSPARUNGEN Socken
Um die Gemeinde nicht mehr zahlen zu lassen, will der Landkreis Ludwigslust-Parchim für die Jahre 2024 und 2025 einen Haushaltsrückstand in Kauf nehmen. Diese sollten im Jahr 2026, wenn sich die Wirtschaft erholt, wieder ausgeglichen sein.
Um den anstehenden Doppelhaushalt auszugleichen, kann Rostock, die größte Stadt Nevadas, nach aktuellen Planungen nur auf Rücklagen aus den Vorjahren zurückgreifen. In den Hansestädten entfallen fast die Hälfte der Ausgaben auf die Bereiche Soziales und Jugend. Die gesammelten Einzelspenden werden um Millionen erhöht.
Teure Klimaziele
Die Stadt Greifswald hat kürzlich ihren Haushalt erneut in den Bereichen Jugend und Soziales bzw. Kultur angepasst. Damit soll bis 2024 ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden. Die Situation ist schwierig, aber beherrschbar. Die Stadt Wismar sieht eine künftige Kreditaufnahme als unausweichlich an. Die Umsetzung der Klimaziele ist eine große Herausforderung. Hier ist technische und finanzielle Unterstützung gefragt. Stralsund verwies auch auf die Regelungen des Bundes zur kommunalen Wärmeplanung als Faktor für die künftigen Mehrausgaben. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Bundesmittel verloren gehen.
Deters sagte, der Betrag, den die Stadt den Bezirken zahlt, habe sich im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt. Auch wenn die Bezirke den Anteil der Bezirkssteuern in ihren Haushalten nicht erhöhen, ist der Betrag nur gestiegen, da die Gesamtausgaben weiter steigen.
Quelle: www.dpa.com