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Bruchsals Oberbürgermeisterin ist nun Grüne

Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia
Petzold-Schick war die meiste Zeit ihres politischen Lebens parteilos – jetzt ist die 59-Jährige den Grünen beigetreten. Sie habe immer Wert darauf gelegt, parteilos zu sein, um als Oberbürgermeisterin für einen größtmöglichen Konsens zu sorgen. Die aktuelle politische Situation mit dem Erstarken der AfD und Montag-Demos auch in ihrer Stadt hätten sie aber motiviert, Farbe zu bekennen und ein Zeichen gegen den rechten Rand zu setzen. «Man muss lauter werden. Die anderen werden auch lauter», sagte sie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Petzold-Schick ist damit die erste Grünen-Oberbürgermeisterin in Baden-Württemberg.

Ihren späten Entschluss begründet sie auch mit einem persönlichen Schicksalsschlag: «Vor drei Jahren ist mein Mann gestorben. Da wird man mutiger; man hat im Leben nicht mehr ganz so viel zu verlieren.» Als sie den Verlust einigermaßen verkraftet hatte, fragte sie sich: «Was kann ich mit meiner Kraft noch machen?»

Petzold-Schick, die schon als Bürgermeisterin in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) eine Neonazi-Demo hat verbieten lassen, hat für ihren jetzigen Schritt teils unschöne Mails bekommen. Doch selbst nach einem Brandanschlag im Jahr 2017 auf ihren Dienstwagen und andere Fahrzeuge der Stadtverwaltung will sich die Rathauschefin nicht einschüchtern lassen. Sie will ein Zeichen der Stärke setzen – auch für andere Frauen, betont sie.

Für die Grünen habe sie sich entschieden, weil diese ihr bundespolitisch am nächsten stünden. «Themen wie Klimaschutz und Energiewende sind für mich ein Schwerpunkt.» Die Juristin will ihre kommunalpolitische Expertise mehr auf Landes- und Bundesebene einbringen, aber weiter Rathauschefin in Bruchsal bleiben. «Ich bin bis Ende 2025 gewählt.»

Petzold-Schick ist seit Oktober 2009 Bruchsaler OB. Sie wurde 2017 mit großer Mehrheit der Stimmen wiedergewählt. Über ihren späten Eintritt bei den Grünen hatten zuvor verschiedene Medien berichtet. Am Sonntag will sie auch beim Parteitag der Grünen sprechen. Eine Sprecherin des Landesverbands sagt zu dem Neuzugang: «Wir freuen uns natürlich sehr und heißen sie herzlich willkommen.»

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