Brenntag kapituliert vor Primestone – es droht eine Spaltung
Primestone ist einer der kleineren Anteilseigner von Brenntag. Aber der Einfluss ist offensichtlich groß. Nach einigem Drängen gaben die Chemiehändler nach und organisierten sich neu. Konkret wird das Geschäft mit der Pharmaindustrie vom Geschäft mit Spezialprodukten getrennt. Nicht zuletzt dürfte dies den Aktienkurs treiben.
Der Chemiehändler Brenntag soll sich in den nächsten Jahren in zwei Geschäftsbereiche aufspalten und damit dem Druck aktivistischer Investoren nachgeben. „Mit der nun eingeleiteten Spaltung schaffen wir Optionen und bereiten Brenntag auf die nächsten strategischen Schritte bis 2026 vor“, kündigte Vorstandsvorsitzender Christian Kohlpaintner in Essen an. Die Geschäftsbereiche Brenntag Essentials und Brenntag Specialties werden unabhängig und ab Anfang 2024 eigenständig Aufgrund der Organisationsstruktur wird jede Abteilung ihre eigene Unternehmensstruktur haben. Darüber hinaus wird die Firmenzentrale verschlankt und Funktionen und Verantwortlichkeiten in Geschäftsbereiche verlagert.
Der Plan sieht vor, dass alle pharmazeutischen Aktivitäten von Brenntag Essentials auf Brenntag Specialties übertragen werden, während bestimmte Spezialprodukte aus dem Bereich Specialties auf Brenntag Essentials übertragen werden. Mit dem geschärften Profil „werden wir das Potenzial des attraktiven Wachstumsmarkts für Spezialprodukte nutzen, unsere Leistungsfähigkeit verbessern und unsere Profitabilität deutlich steigern“, erklärt Michael Friede, Leiter des Geschäftsbereichs Spezialprodukte.
Der Investor Pristone hat wiederholt eine Aufteilung von Brenntag in das allgemeine Geschäft und die Spezialbereiche der Standardchemikalien gefordert. Primestone geht davon aus, dass dies zu höheren Gewinnmargen und höheren Aktienkursen führen wird. Laut einem Bericht vom Juni hielt Primestone damals einen Anteil von 2,1 % am DAX. Nach Angaben des Unternehmens sind die beiden größten Einzelaktionäre die Kühne Holding und die Investmentfirma Blackrock.
Der Vorstand bestätigte auch die bisherigen Finanzziele. Er kündigte außerdem an, dass er ein jährliches Bruttogewinnwachstum von 4 bis 7 % und ein Wachstum des Betriebsgewinns (Ebita) von 7 bis 9 % erwarte.
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Quelle: www.ntv.de