Brandmelder in Fluren erleichtern Fehlalarme
Nach Angaben des Einwanderungsministeriums sind Feuermelder in den Fluren des Sur Refugee First Reception Center ein Grund für häufige Fehlalarme in der Einrichtung. Ein Ministeriumssprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei sehr einfach gewesen, die Detektoren unbemerkt auszulösen. „Ein solcher Feueralarm kann nicht dauerhaft überwacht werden.“ Anders sei die Situation in den beiden kleineren Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes in Heimsdorf und Eisenberg.
Feuermelder in den Flüchtlingsunterkünften in Heimsdorf und Eisenberg befanden sich nach Angaben des Sprechers an Orten, die eine Gefahr für eine oder mehrere Personen darstellten. Es bleibt abzuwarten, ob der resultierende Brand größer sein wird. „In kleineren Einrichtungen sind Feuermelder besser zu erkennen bzw. zu kontrollieren, was einen Missbrauch erschwert“, sagte der Sprecher. Nähere Angaben machte er nicht.
Die chronische Überfüllung des Flüchtlingslagers in Sur hat zu mehreren Feuerwehreinsätzen geführt, die auf Fehlalarme zurückzuführen sind. Hinweise auf die Einsätze finden sich nahezu täglich in den internen Lageberichten der Landesverwaltung zum Sicherheitsstatus der Anlage.
In einem Bericht vom 13. November im Besitz des Foreign Policy Office heißt es beispielsweise, dass die Feueralarmanlage drei Tage zuvor um 22.38 Uhr manuell ausgelöst wurde. Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, konnte keine Gefahrenquelle festgestellt werden. Ergebnis: „System zurücksetzen“. Für den 3., 4. und 9. November finden sich die gleichen Einträge in ähnlichen Dateien, die auch bei dpa verfügbar sind.
Für die Flüchtlingsheime in Eisenberg und Hermsdorf dienten solche Einträge zur Auslösung der dortigen Brandmeldeanlagen. Die Landesverwaltung berichtete dagegen deutlich weniger über die Lage. Auch Berichte über Schlägereien oder andere körperliche Auseinandersetzungen fanden sich in Suhrs Akten häufiger als an den beiden anderen ursprünglichen Flüchtlingsaufnahmeorten. Lokalpolitiker in Sur fordern seit Jahren von der Landesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass es in der dortigen Erstaufnahmeeinrichtung weniger Fehlalarme gibt, da die Einsätze einen enormen Druck auf die Rettungskräfte ausüben.
Ein weiterer Grund dafür, dass die Häufigkeit von Sonderveranstaltungen in Suhl deutlich höher ist als in Eisenberg oder Hermsdorf, ist nach Angaben des Ministeriums die Größe der Anlage in Südthüringen, die bereits seit Monaten überfüllt ist. In Hermsdorf und Eisenberg lebten Menschen aus verschiedenen Ländern nicht wie in Suhl zusammen, sagte ein Ministeriumssprecher. Dies verringert die Möglichkeit von Konflikten. „Darüber hinaus dienen diese beiden Einrichtungen häufig als zweite Unterbringungsstation, sodass die Bewohner bei ihrer Flucht solchen Bedingungen nicht mehr unmittelbar ausgesetzt sind.“
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Sur ist für den Regelbetrieb vorgesehen Ursprünglich war es für 800 Menschen ausgelegt, doch in letzter Zeit leben dort etwa 1.400 Menschen. Aktuelle Brandschutzbestimmungen verbieten eigentlich eine höhere Belegung, es kommt jedoch von Zeit zu Zeit vor. Die ursprünglichen Aufnahmezentren in Hermsdorf und Eisenberg hatten eine deutlich reduzierte Kapazität, sind aber in letzter Zeit bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach bisherigen Angaben des Ausländerministeriums leben in Heimsdorf etwa 700 Menschen und in Eisenberg etwa 130.
Besonders in Heimsdorf waren die Unterbringungsbedingungen trotz der relativ geringen Gesamtzahl äußerst schwierig. Die Menschen, die dort leben. Die Flüchtlinge wurden in einer ehemaligen Hinterbürohalle untergebracht, wo sie fast keine Privatsphäre hatten.
Quelle: www.dpa.com