Lernen und akademisches Streben. - Brandenburg will entschiedener gegen Antisemitismus vorgehen.
Brandenburg plant sich gegen Antisemitismus durch frühzeitige Bildung, erhöhte Sicherheit und Prävention an. Die Regierung hat ein Handlungskonzept entwickelt, das bestehende Bemühungen gegen Antisemitismus konsolidiert und das jüdische Leben fördert. Der Staatssekretär Kathrin Schneider (SPD) sagte: "Brandenburg ist eine aufgenommene Gesellschaft, die Vielfalt und Freiheit schätzt."
Wachsenden Besorgnis über Antisemitismus, ähnlich wie in Deutschland und Europa, ist ein großes Anliegen geworden. Das jüdische Leben wird noch nicht als natürlicher Bestandteil der Gesellschaft in Brandenburg angesehen.
Verstärkung der Sicherheit für jüdische Einrichtungen
Das Land will die Sicherheit für jüdische Einrichtungen erhöhen und sie betonen. Antisemitische Slogans oder Symbole sollen vor öffentlichen Demonstrationen verboten und strafbar sein, wenn sie später gefunden werden.
Verantwortliche Behörden sollen Maßnahmen ergreifen, um antisemitische Aussagen bei Kundgebungen zu verhindern. Die Anzahl der polizeilich gemeldeten antisemitischen Verbrechen in Brandenburg stieg im vergangenen Jahr um 46% auf 284 Fälle.
Förderung der religiösen Vielfalt in Kindergärten
Die Bildung soll in Kindergärten erweitert werden, und ein neues Lehrplan für die Grundschule ist für 2024 geplant. Der Lehrplan soll Kompetenzen im Zusammenhang mit Demokratie und einer grundlegenden Anerkennung von religiöser Vielfalt und toleranter Koexistenz fördern.
In den Schulen fordert die Landesregierung umfassende Lehre über die historische Entwicklung des Antisemitismus, da die Beschränkung auf Nazi-Ära-Rassismus die Erkennung subtiler und aufkommender Formen verdeckt.
Stärkung des jüdischen Lebens und der Kultur
Das Land will das jüdische Leben und die Kultur stärken, indem es nach weiteren historischen Stätten, die mit jüdischem Leben und Kultur in Verbindung stehen, sucht und geeignete Formen der Erinnerung entwickelt.
Die jüdische Bevölkerung in Brandenburg besteht derzeit aus ungefähr 2.000 Personen, mit elf anerkannten jüdischen Gemeinden. Dieses Sommer wird in Potsdam eine neue Synagoge eingeweiht.
Kein Antisemitismusbeauftragter wurde bisher ernannt
Das Landtag will einen Antisemitismusbeauftragten ernennen, aber die Auswahlprozess wird verzögert. Diese Rolle soll eine Kontaktperson für jüdische Personen und Gruppen sein und Antisemitismus-Bedenken behandeln, während sie auch den Dialog zwischen den Religionen fördern.
Die AfD-Fraktion lehnt die Einrichtung des Beauftragten ab und beschuldigt andere Fraktionen, das Thema Antisemitismus politisch missbrauchen zu wollen.