Die Stadt Brandenburg an der Havel hat im bundeseiten Vergleich 2022 die wenigsten Blitzeinschläge erlebt. Mit 0,04 Blitzereignissen pro Quadratkilometer habe es in keiner Region weniger Einschläge gegeben, teilte der Blitz-Informationsdienst von Siemens am Montag mit. Blitz-Spitzenreiter war demnach die kreisfreie Stadt Kempten im Allgäu mit einer Blitzdichte von 2,4 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer.
2022 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei knapp 0,7 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Dabei ging die Zahl der Blitzeinschläge in Deutschland 2022 deutlich zurück – um fast die Hälfte des Vorjahreswerts auf rund 242.000. Das ist laut Siemens der niedrigste Wert in der bis 1991 zurückreichenden Geschichte der Messung.
Das Bundesland Brandenburg wies laut den aktuellen Zahlen von Siemens im vergangnen Jahr mit 0,77 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer einen Wert über dem Bundesdurchschnitt auf. Insgesamt schlug im Land fast 23.000 mal der Blitz ein.
Blitze verursachen nach Siemens-Angaben jährlich Schäden im dreistelligen Millionen Euro-Bereich. Wie ein Vorfall am Samstag in Unterensingen in Baden-Württemberg zeigt, kann ein Einschlag für Menschen auch lebensgefährlich oder gar tödlich enden. So etwas ist aber angesichts der Zahlen eine absolute Seltenheit.
Für den Blitzatlas werden die Einschläge mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.