Das Landgericht Darmstadt verurteilte einen Mann zu vier Jahren Gefängnis, weil er in einem Supermarkt einen Brand gelegt hatte, der einen Schaden in Millionenhöhe verursachte. Der 27-Jährige gab zu, am Abend des 13. November 2022 eine Tüte mit PET-Flaschen angezündet zu haben. Auf der Laderampe eines Supermarkts in Lauterthal im Bezirk Bergstraße ist ein Feuer ausgebrochen, das Feuer hat sich auf den Markt ausgeweitet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft belief sich der Schaden auf rund 2,3 Millionen Euro. Der Angeklagte wurde von einem Freund, der in der Nacht mit ihm unterwegs war, als Täter benannt.
Mit dem Urteil vom Montag war das Gericht hin- und hergerissen zwischen den Forderungen der Anklage und der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft bekannte sich fünfeinhalb Jahre lang der Brandstiftung schuldig und verteidigte sie dreieinhalb Jahre lang.
Die Staatsanwaltschaft schloss nicht aus, dass der Angeklagte sich an dem Supermarkt rächen wollte. Kette. Er arbeitete 2019 und 2020 bei einer Marktkette im Odenwald der Stadt Fürth, wurde jedoch wegen Verstößen entlassen.
Das Verhalten des 27-Jährigen sei „für sein Alter etwas unreif“, befanden psychiatrische Experten. Der Angeklagte war den ganzen Tag arbeitslos und neigte zu jugendlichem Verhalten. Er nannte Beispiele wie das Werfen von Feuerwerkskörpern aus fahrenden Autos, das Abhängen mit Freunden auf Parkplätzen und das Anzünden von Mülltonnen. Obwohl der Angeklagte zugab, „pyrophil“ zu sein, stellten Experten weder Pyromanie noch eine andere psychische Störung bei dem Mann fest.
Das Gericht gab dem Angeklagten recht und war sich der Konsequenzen bewusst. Für die Bürger stellte Lautertal fest, dass ihnen nun ein Supermarkt fehlte. „Da sich der Schaden jedoch auf mehrere Millionen Dollar belief, war der Fall nicht mehr schwerwiegend“, sagte der Vorsitzende Richter.