Boris Becker und Oliver Porcher: Eine neue Runde juristischer Auseinandersetzungen
Am Montag (14.00 Uhr) beginnt in Freiburg eine neue Runde der Rechtsstreitigkeiten zwischen dem ehemaligen Tennisstar Boris Becker und dem TV-Komiker Oliver Pocher. In der Berufungsverhandlung vor der Außenstelle des Oberlandesgerichts Karlsruhe wird es erneut um individuelle Rechte gehen, die Becker als verletzt ansieht. (Rechtssache: 14 U 620/22)
Becker (55) reichte vor einem Jahr eine Zivilklage gegen Porcher (45) ein, doch der erste Prozess scheiterte. Das Landgericht Offenburg entschied damals, dass eine Fernsehberichterstattung der RTL-Sendung „Pocher – Gefährliche Ehrlichkeit“ im Oktober 2020 die Persönlichkeitsrechte des ehemaligen Tennisprofis nicht verletzt habe.
Nach Angaben seines Anwalts beantragte Becker, den Beitrag nicht mehr zu versenden und aus dem Internet zu entfernen. Der frühere Wimbledon-Champion focht das Urteil Offenburgs an.
Nach Angaben des Oberbezirksgerichts mussten die beiden Prominenten nicht persönlich zur Berufungsverhandlung erscheinen. Weder Rechtsanwalt Porchers noch Rechtsanwalt Beckles gaben an, dass ihre Mandanten bereit wären zu kommen. Das Gericht sagte, dass bei der Anhörung keine endgültige Entscheidung erwartet werde.
Pochers Anwältin Patricia Cronemeyer sagte auf Anfrage, die erste Instanz habe die Interessen abgewogen und der Satirefreiheit Vorrang eingeräumt. „Es handelt sich überhaupt nicht um diffamierende Inhalte, sondern um einen satirischen und unterhaltsamen Fernsehbeitrag über einen der derzeit berühmtesten Deutschen“, erklärte der Anwalt. „Wir sind daher zuversichtlich, dass das Oberlandesgericht das erstinstanzliche Urteil zugunsten unseres Mandanten Oliver Pocher bestätigen wird.“
Samy Hammad, Beckers Offenburger Anwalt, sagte auf Nachfrage, er glaube immer noch an Prominente „“ „Nicht alles ertragen müssen“ in Deutschland. „Deshalb ist es wichtig, diesen Rechtsstreit fortzusetzen“, sagte er.
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Quelle: www.dpa.com