Vereinte Nationen: Nachrichten und Updates von der internationalen Organisation. - Bonner Treffen verfolgt Resolution zur Klimafinanzierung
Mehr als 6.000 Fachleute aus der ganzen Welt haben sich seit Montag in Bonn versammelt, um eine Lösung für den umstrittenen Thema des Klimageldes zu finden. Seit 2009 ist es das Ziel, dass entwickelte Länder jährlich große finanzielle Hilfen an entwickelte Länder leisten. Dieses Ziel wurde in der Pariser Klima-Vereinbarung von 2015 bestätigt und bis 2025 fortgesetzt. 2022 wurde erstmals das Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr erreicht. Der Hauptanliegen ist jedoch, was nach 2025 geschehen wird. Die nächste Weltklimakonferenz im November in Baku, Aserbaidschan, soll eine Entscheidung dazu treffen.
Der UN-Klimabeauftragte Simon Stiell forderte am Montag auf der Eröffnungsveranstaltung im Weltkonferenzzentrum in Bonn mehr. "Die Zeit steht uns nicht länger zur Verfügung", sagte der grenadische Politiker. "Klimaschutzmaßnahmen müssen viel schneller erfolgen."
Bonn ist Sitz des UN-Klimasekretariats und Ort der jährlichen zehn Tage dauernden Zwischenkonferenz, die dazu dient, sich auf die folgende Weltklimakonferenz vorzubereiten. Die jetzige Konferenz hat aufgrund des umstrittenen finanziellen Problems mehr Bedeutung. "Bonn ist wichtig, weil es den Parteien erlaubt, zumindest anzuzeigen, wo sie vorankommen könnten", sagte David Ryfisch, Klimathemenexperte bei Germanwatch, dem deutschen Umweltverband. "Wir müssen den Vertrauen wieder aufbauen, da das Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr erst 2022 erreicht wurde, was zu einer Mangelvertrauensbeziehung zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern geführt hat."
Reiche Länder des Global North fordern an, dass nicht nur sie, sondern auch Länder wie die Golfstaaten an der Klimafinanzierung beteiligt sind. "Das Problem ist, dass es einen erheblichen Defizit zwischen den erforderlichen Finanzmittel und dem momentanen Angebot gibt", sagte Ryfisch.
Es ist unwahrscheinlich, dass es in Bonn konkrete Entwürfe geben wird. "Dennoch werden die Diskussionen intensiv sein", prognostiziert der Klimathemenexperte von Oxfam, Jan Kowalzig. "In den letzten Jahren gab es nur technische Fachgespräche, aber dieses Jahr werden wirkliche Verhandlungen stattfinden", teilte Kowalzig der deutschen Presseagentur mit. "Darum ist diese Runde in Bonn so wichtig. Wir warten eifrig auf, wie die Verhandlungen verlaufen."
Nach einem Bericht der UNICEF am Montag kann Extremhitze und Luftverschmutzung schwerwiegende Folgen für Neugeborene und kleine Kinder haben, einschließlich des Todes. Kinderunterernährung, die für fast die Hälfte aller Todesfälle unter fünfjährigen Kindern verantwortlich ist, wird durch den Klimawandel verschlimmert. Außerdem wird die Ausbreitung von lebensbedrohlichen Krankheiten wie Malaria erwartet.