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Bodensee-Hopfenanbauer rechnen mit schlechter Ernte

Hopfenbauern am Bodensee gehen von schlechter Ernte aus
Hopfenranken werden auf dem Hof von Hopfenbauer Ludwig Locher über ein Förderband in die Höhe gezogen, um im nächsten Arbeitsschritt Dolden von Blattwerk und Stängel zu trennen.

Die Hopfenbauern am Bodensee rechnen in diesem Jahr mit einer schlechten Ernte. Jürgen H. Weishaupt, Geschäftsführer des Hopfenbauverbandes Tettnang, sagte, die Trockenwochen von Anfang Mai bis Ende Juni seien zu lang gewesen. Die Hauptwachstumszeit des Hopfens ist von Mitte Mai bis Ende Juli. Die diesjährige Produktion wird voraussichtlich nur etwa 47.200 cwt betragen, etwa 1.000 cwt weniger als im Vorjahr. Allerdings hatten die Regenfälle im Juli einen guten Einfluss auf die Qualität des Hopfens.

Nach Angaben des Hopfenbauverbandes ist Tettnang (Bodensee) nach Hallertau in Bayern das zweitgrößte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet in Deutschland. Insgesamt 124 Betriebe bewirtschaften die Pflanze auf einer Fläche von mehr als 1.500 Hektar. Nach Angaben des Verbandes beginnt die Hopfenernte am Bodensee Ende August. Die Ernte wird bis Ende September fortgesetzt.

Auch Hopfenbauern in ganz Deutschland erwarten nach einem Sommer mit zu wenig Niederschlägen „eine unterdurchschnittliche Ernte“. Nach Angaben des Deutschen Hopfenbauverbandes wird die Produktion auf etwa 822.200 cwt geschätzt. Die Ernte fiel zwar unterdurchschnittlich aus, lag aber 20 % über der historisch niedrigen Ernte aus dem Jahr 2022.

Experten zufolge dürfte es an Hopfen nicht mangeln. Brauer haben möglicherweise reichlich Angebot. Auch bei den Bierpreisen rechnen die Hopfenbauern nicht mit steigenden Preisen. Weishaupt erklärt, dass Hopfen im Vergleich zu Malz einen kleineren Bestandteil im Bier ausmacht. Preise werden auch langfristig vereinbart.

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