- Bislang wurde in Hessen kein offizieller Cannabisverband zugelassen.
Seit der teilweisen Entkriminalisierung von Cannabis vor fünf Monaten und der anschließenden Erlaubnis zur Kultivierung der Pflanze vor zwei Monaten sind in Hessen noch keine autorisierten Kultivierungsgruppen entstanden. Bislang wurden laut dem Innenministerium in Wiesbaden 15 Anträge auf die Bildung solcher Gruppen in ganz Hessen eingereicht. Diese Anträge werden derzeit geprüft.
Laut einem Sprecher des Ministeriums wurden bisher in Hessen keine Anträge genehmigt. Der Genehmigungsprozess für eine Kultivierungsgruppe ist umfangreich und erfordert unter anderem Vertrauenswürdigkeit und Präventionsmaßnahmen.
Seit dem 1. Juli ist der Anbau von Cannabis in Deutschland legal. Gleichzeitig wurden die Strafvorschriften für seine teilweise Legalisation in Hessen eingeführt. So kann das Rauchen eines Joints in Gegenwart von Kindern mit einer Geldbuße von 1.000 Euro geahndet werden. Eine kleinere Geldbuße von 500 Euro kann für das Rauchen in der Nähe von Schulen verhängt werden.
Eine Cannabis-Kultivierungsgruppe darf maximal 500 Mitglieder haben, wobei Verstöße mit einer Geldbuße von 300 Euro geahndet werden können. Inoltre, können Individuals nur einer solchen Gruppe angehören. Verstöße gegen diese Regeln können mit einer Geldbuße von 750 Euro geahndet werden. Darüber hinaus müssen diese Gruppen strikt das Alter und die Mitgliedschaft bei der Übergabe von Cannabis regulieren, indem sie Ausweise oder Personalausweise und Mitgliedskarten verwenden. Der Verstoß gegen diese Regel kann mit einer Geldbuße von 750 Euro geahndet werden.
Das Innenministerium in Wiesbaden ist für die Prüfung der 15 Anträge auf die Bildung autorisierter Cannabis-Kultivierungsgruppen in Hessen zuständig. Trotz des umfangreichen Prüfprozesses wurden bisher noch keine Genehmigungen erteilt, wie ein Sprecher mitteilte.