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Bishop war sich der Vorwürfe bewusst, als das Denkmal enthüllt wurde

Weitere Entwicklung nach Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen
Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den 1991 gestorbenen Essener Kardinal Hengsbach stellen die Betroffenenvertreter Markus Elstner (l) und Wilfried Fesselmann Protesttafeln auf.

Der Essener Katholizismus-Bischof Franz-Josef Overbeck hat nach Angaben seiner Diözese seinem umstrittenen Vorgänger Kardinal Hengsbach ein Denkmal errichtet, als er von den Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen Priester Kenntnis erlangte 1991. Ein Diözesansprecher sagte der Welt (Donnerstag): „Bischof Overbeck wurde Anfang August 2011 darüber informiert, dass die Erzdiözese Paderborn in den mutmaßlichen Missbrauch von Kardinal Hensbach verwickelt war und dass dies derzeit untersucht wird.“ Im August 2011 wurde Overbeck informiert Außerdem wurde er persönlich über eine zweite beim Bistum Essen eingegangene Verdachtsanzeige gegen Hengsbach informiert. Wenige Monate später, im Oktober 2011, enthüllte Overbeck neben dem Essener Dom eine legendäre Hensbach-Statue.

Die Bistümer Essen und Paderborn gaben am Dienstag bekannt, dass sie „schwerwiegende“ Missbrauchsvorwürfe gegen Hensbach untersuchen. Unter anderem soll er als Weihbischof von Paderborn ein 16-jähriges Mädchen misshandelt haben. Außerdem wurde ihm ein weiterer Angriff auf eine Frau im Jahr 1967 in Essen vorgeworfen. Die Ermittlungen dauern an.

Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe will die Stadt den Kardinal-Hengsbach-Platz in der Innenstadt umbenennen. „Ich nehme diese Vorwürfe sehr ernst“, sagte Essens Oberbürgermeister Thomas Cuffin am Mittwoch auf Nachfrage. Weitere Maßnahmen der Stadt werden eng mit Diözese und Erzdiözese abgestimmt. „Es ist aber klar, dass der Kardinal-Hensbacherplatz in Essen nicht mehr dieser Platz heißen wird“, sagte der CDU-Politiker.

Gleichzeitig beginnt eine Debatte um das Hensbach-Denkmal in Essen. Vor dem Essener Dom. Johannes Knoppers, Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, und die Reforminitiative Maria 2.0 forderten am Mittwoch die Entfernung des Denkmals.

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