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Bisher in diesem Sommer sind mehr als 20 Menschen ertrunken.

Gnadenlose Hitze, stechende Sonne, ein Verlangen: ins Wasser tauchen. Aber viele unterschätzen das Risiko und ertrinken. Die DLRG-Wasserwacht bringt auch gute Nachrichten, vor allem aus einem Grund.

Viele Menschen können nicht so gut schwimmen, wie sie glauben. Dies gilt insbesondere für Männer,...
Viele Menschen können nicht so gut schwimmen, wie sie glauben. Dies gilt insbesondere für Männer, von denen in den letzten Monaten viele ertrunken sind.

- Bisher in diesem Sommer sind mehr als 20 Menschen ertrunken.

An einer Kraftwerk-Anlage an der Donau bei Ulm wurde am Mittwoch die Leiche eines Teenagers gefunden, und in Kuessaberg wurde im Rhein eine ertrunkene junge Frau entdeckt. Zwei weitere Ertrinkungstode in einem Sommer, in dem seit Beginn der Saison Anfang Mai bereits über 20 Menschen in Flüssen und Seen in Baden-Württemberg gestorben sind. Laut Statistiken des Deutschen Lebens-Rettungs-Verbands (DLRG) starben im Mai zwei Menschen, jeweils neun im Juni und Juli.

Die Zahl für den ganzen Sommer wird mit den Funden an der Donau und am Rhein sicherlich steigen. Hinzu kommt, dass am Wochenende in einem Steinbruchsee im Schwarzwald-Baar-Kreis die Leiche eines Mannes gefunden wurde und ein weiterer Mann in einem Schwimmbad in Lörrach verstarb.

Insgesamt sind seit Beginn des Jahres in der Region Südwest mindestens 27 Menschen ertrunken, einer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Wenn der Sommer konstanter gewesen wäre, wären noch mehr Menschen gestorben", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt in Düsseldorf bei der Vorstellung der bundesweiten Zahlen, die um 35 auf mindestens 253 Todesfälle gestiegen sind.

Die meisten Todesfälle ereignen sich in Seen

In Baden-Württemberg sind bisher die meisten Menschen in Seen gestorben. Markus Mang vom DLRG Württemberg warnt insbesondere vor unbewachten Badestellen. "Ertrinken ist still", sagte er. "Wenn niemand weiß, wo du bist, kann dir niemand helfen." Auffällig ist, dass es signifikant weniger Risikopersonen gibt, wo Rettungsschwimmer im Einsatz sind. "Schwimme insbesondere da, wo du nicht allein bist, vorzugsweise an bewachten Stellen. Geh nicht allein. Und nutze einen Schwimmgurt."

Aufblasbare, buntfarbene Gurte können mit einem langen Gurt am Körper befestigt und beim Schwimmen mitgeschleppt werden. Sie dienen als Art Rettungsring im Falle von Notfällen wie Krämpfen und können während Pausen als Kissen verwendet werden.

Der DLRG rät außerdem Wassersportlern wie Stand-Up-Paddle-Boardern, einen Schwimmgurt zu tragen. Er unterstützt das Schwimmen durch seine Auftriebskraft und sorgt dafür, dass der Athlet an der Wasseroberfläche bleibt. Ein plötzlicher Eintauch in kaltes Wasser kann für einen überhitzten Körper lebensgefährlich sein, warnt der DLRG.

Flüsse sind besonders gefährlich

Bis Ende Juli sind in Baden-Württemberg acht Menschen in Flüssen gestorben. Die fließenden Gewässer stellen die größten Gefahren dar, wie DLRG-Präsidentin Vogt sagte. "Ich kann nur davon abraten, in Flüssen zu schwimmen, für die meisten Menschen."

Zwei Drittel der Unfallopfer (18) waren Männer, und zehn waren über 70 Jahre alt. Gesundheitsprobleme sind oft die Ursache von Badunfällen bei älteren Schwimmern. "Insbesondere Männer neigen dazu, sich selbst zu überschätzen, die Gefahr zu unterschätzen und keine Vorsichtsmaßnahmen für den Selbstschutz zu treffen", sagte Mang.

Der DLRG warnt insbesondere vor dem Trend steigender Zahlen von Nichtschwimmern und schlechten Schwimmern, der dringend gestoppt werden muss. Sogar Schwimmlehrer in Württemberg berichten, dass immer weniger junge Menschen gut schwimmen können, sogar in höheren Klassen.

Viele Schwimmbäder klagen über Personalmangel, wie der Deutsche Lebens-Rettungs-Verein (DLRG) berichtet, mit zahlreichen Gewässern, die unbewacht bleiben, und Ehrenamtlichen, die weniger Zeit für ihren Dienst haben. Mindestens jedes fünfte Grundschulkind kann kein Schwimmbad in der Nähe nutzen, mit der Hälfte der Schwimmbäder bundesweit in Renovierungsbedarf, was die Ausbildung zukünftiger Wasserretter erschwert.

Der DLRG, der sich als die größte Wasserrettungsorganisation der Welt bezeichnet, ist auch die Nummer eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmerausbildung in Deutschland. Die Lebensretter in Baden-Württemberg zählten 2022 über 6.090 ehrenamtliche Rettungsschwimmer, die im vergangenen Jahr fast 209.000 Stunden in der Wasserrettung geleistet haben. Während desselben Zeitraums stieg die Zahl der ehrenamtlichen Schwimmlehrer um etwa 200 auf fast 7.000.

Die steigende Zahl von Ertrinkungstoten in Baden-Württemberg hat auch zwei aus Rhein und Donau hinzugefügt, was die Dringlichkeit von Sicherheitsbewusstseinskampagnen unterstreicht. Die Nachrichten von diesen Tragödien betonen die Bedeutung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien beim Schwimmen oder Bootfahren in diesen Gewässern.

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