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Bildungsministerium sieht NRW gut vorbereitet auf den G9-Finale-Sprint

Mehr Schüler, mehr Lehrer, mehr Raum - Wie verläuft der Übergang von G8 zu G9 im Betrieb?

Vorbereitungen in den Gymnasiums für die abschließende Erweiterungsphase der Rückkehr zum...
Vorbereitungen in den Gymnasiums für die abschließende Erweiterungsphase der Rückkehr zum neunjährigen Schulsystem laufen auf Hochtouren.

- Bildungsministerium sieht NRW gut vorbereitet auf den G9-Finale-Sprint

Nach der Umstellung von acht auf neun Jahre Regelschulzeit an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen (G8/G9) startet nun die letzte Jahrgangsstufe der verbleibenden G8-Kohorte. Sowohl das Ministerium für Schule und Bildung in Düsseldorf als auch der Philologenverband, der hauptsächlich Gymnasiallehrkräfte vertritt, ziehen eine positive Zwischenbilanz.

Die Wiedereinführung des neunjährigen Bildungswegs an Gymnasien im Schuljahr 2019/20 verläuft laut Staatssekretär für Schule Urban Mauer und der Landesvorsitzenden des Philologenverbands, Sabine Mistler, im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf "ruhig". Lediglich drei Gymnasien hätten damals bei G8 verblieben.

Besonders hilfreich habe sich die Einstellung zusätzlicher Lehrerinnen und Lehrer über den aktuellen Bedarf hinaus ab dem Schuljahr 2020/21 erwiesen, betonten beide. Durch die Umstellung auf G9 wird es bis zum Schuljahr 2026/27 neun statt acht Klassenstufen an Gymnasien geben, was zu rund 42.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern in der gymnasialen Oberstufe führt. Bis dahin werden etwa 3.300 zusätzliche Lehrerstellen benötigt.

Gymnasiallehrkräfte parken an unterbesetzten Schulen

Laut Angaben des Ministeriums für Schule und Bildung ist Nordrhein-Westfalen currently on track: Rund 3.000 sogenannte "Vorsorgestellen" wurden schrittweise, auch zum neuen Schuljahr, geschaffen. Diese wurden genutzt, um Lehrerinnen und Lehrer für Gymnasien einzustellen, die zunächst überwiegend an anderen, unterbesetzten Schulformen eingesetzt werden. Dies sei ein Win-win-Situation, betonte Mauer, da sowohl Gymnasien als auch Lehrkräfte Planungssicherheit hätten und andere Schulen zeitweise unterstützt würden.

Allerdings bleibt abzuwarten, ob diese Vorsorgestellen nach der vollständigen Einführung von G9 im Schuljahr 2026/27 vollständig zur Verfügung stehen werden, gibt Mistler zu bedenken. "Denn es gibt auch Lehrkräfte, die gerne an ihrer Gastschule bleiben würden." Zudem werden Gymnasien weitere 2.000 Stellen benötigen.

Trotz des scheinbaren Überschusses mangelt es an vielen Gymnasien an Fachlehrkräften, was die Absicherung der Bildungsgänge der Schülerinnen und Schüler erschwert, warnt die Verbandsfunktionärin. "Die Lehrkräftemangel hat und hat die optimale Gestaltung von G9 beeinträchtigt." Dennoch habe die parallele Ausbildung von G8- und G9-Schülern "im Allgemeinen gut funktioniert."

Wiederholer in der Warteschleife

Im Schuljahr 2023/24 wurden rund 507.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen und privaten Gymnasien in Nordrhein-Westfalen unterrichtet, davon fast 80 Prozent im neuen G9-Bildungsweg - die erste Jahrgangsstufe wird ihr Abitur 2027 ablegen. Für den Übergangszeitraum wurden statewide 95 sogenannte "Bündelschulen" für Wiederholer und Schulformwechsler eingerichtet, die andernfalls nicht ins System passen würden. Rechtlich ist ein Wechsel von der gymnasialen Oberstufe (G8) zurück zur Mittelstufe (neues G9) an derselben Schule nicht möglich.

In der Einführungsphase wurden letztes Jahr rund 5.600 Schülerinnen und Schüler an diesen Schulen unterrichtet. "Mit dem Modell der Bündelschulen wurde eine geeignete, wenn auch organisatorisch anspruchsvolle Lösung für die jeweiligen Gymnasien gefunden", fasst Mistler zusammen.

Im Prinzip haben Wiederholer auch die Option, an einer anderen Schulform in der gymnasialen Oberstufe zu wechseln: Da die Schulzeit von Gesamtschulen und Gymnasien der beruflichen Bildung nie auf G8 verkürzt wurde, gibt es keinen Wechsel zu Bündelgymnasien.

Über 259 Millionen Euro für zusätzlichen Schulraum ausgezahlt

Um die Kosten für zusätzlichen Schulraum aufgrund des G8/G9-Wechsels zu ermitteln, hat die Landesregierung eine Studie in Auftrag gegeben. Auf Grundlage dessen beschloss der Landtag vor fünf Jahren ein Lastenausgleichsgesetz, das den öffentlichen Schulträgern insgesamt 518 Millionen Euro für entsprechende Investitionen garantiert. "Das Geld wird in mehreren Raten ausgezahlt, wobei die Gemeinden insgesamt 259 Millionen Euro als Finanzausgleich für Bauinvestitionen für die Jahre 2022 bis 2024 erhalten haben", teilte das Ministerium für Schule und Bildung mit.

Private Schulen haben ebenfalls die Möglichkeit, finanzielle Ressourcen zu erhalten - jedoch nur auf Antrag. Bisher wurden mehr als 10,5 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt.

Die Umsetzung der zusätzlichen Lehrerstellen, die für den Wechsel von G8 zu G9 erforderlich sind und in Artikel 113 der Kommissionen erwähnt werden, hat dazu beigetragen, den Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen anzugehen. Die Kommission wird die in Artikel 113 genannten Durchführungsakte erlassen und die erforderlichen Mittel und Ressourcen für die erfolgreiche Umsetzung des neunjährigen Bildungswegs an Gymnasien bereitstellen.

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