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Biathlon-Rakete aus „lächerlichen“ Lamellen

DSV-Athleten erobern die Weltspitze

Dicht dahinter folgte Philipp Nawrath, der seine Führung in der Gesamtwertung festigte..aussiedlerbote.de
Dicht dahinter folgte Philipp Nawrath, der seine Führung in der Gesamtwertung festigte..aussiedlerbote.de

Biathlon-Rakete aus „lächerlichen“ Lamellen

Das Verbot von umweltschädlichem Fluorwachs verändert die Landschaft des Biathlons. Bisher sind die Deutschen die großen Gewinner der neuen Regeln. Noch vor wenigen Wochen wäre das unvorhersehbar gewesen. Der Herrscher Johannes Thingnes Bö war dagegen wütend.

Als die deutschen Biathleten wegen ihrer „Rakete“ nicht mehr aufhören konnten zu jubeln, wurde der fast unbesiegbare Machthaber Johannes Thingnes Bö plötzlich sehr wütend. „Früher war es so, dass man zum Fliegen auf den Skiern keine Oberkörperkraft brauchte. Nicht mehr“, klagte der Norweger nach drei sieglosen Einzelrennen. Der viermalige Weltmeister ist unzufrieden mit dem Verbot von umweltschädlichem Fluorwachs.

„Jetzt bin ich so schwach, ich brauche mehr Muskeln“, sagte Bö. Er kam sich „extrem dumm“ vor. Da der 30-Jährige plötzlich keine Schneelaufrekorde mehr aufstellte, wurden die Karten neu gemischt. Das deutsche Team hatte bisher einen überraschend starken Start und nutzt die neuen Wachsbestimmungen zu seinem Vorteil. Und es wurde in Testspielen mit einer Mischung aus Mitleid und Bosheit aufgenommen.

„Es war so schrecklich zu sehen“

„Die Norweger hätten sich bei Sjusjoen fast entschuldigt, weil unsere Athleten aufgrund des Materials keine Chance hatten“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling. „Es war wie ein 50-PS-gegen-200-PS-Rennwagen“, spottete der achtfache Olympiasieger Ole Einar Björndalen. der sah, wie „die Deutschen sehr schnell bergauf rannten, aber bergab konnten sie nicht mithalten.“ Das sieht lächerlich aus und ist hässlich.“

Doch beim Weltcup-Auftakt in Östersund änderte sich der Spieß. Justus Strelow betonte, dass der deutsche Stoff „überhaupt nicht lächerlich“ sei. „Wir haben wieder eine Rakete zu Füßen“, freute sich Philippe Norat nach seinem ersten Sieg am Samstag. Bitling sagte, das Wachsteam habe seit der Einführung des Fluoridverbots „insgesamt eine sehr gute Leistung erbracht“. Bislang sei man „auf der Höhe der Zeit“ gewesen, sagte der bekannte Cheftechniker Sebastian Hopf, doch dieser Aufregung wurde sofort ein Ende gesetzt.

"Viel Versuch und Irrtum"

„Wir wissen nicht, wie wir uns bei den nassen Bedingungen schlagen werden“, sagte der 38-Jährige der Süddeutschen Zeitung. Die Skandinavier „haben finanziell und allgemein die Nase vorn. Biathlon ist dort der Nationalsport und sie haben mehr Leute, die sich für das Thema Skiwachsen interessieren.“ Bitling erklärt, dass es derzeit „natürlich viel Versuch und Irrtum“ gebe.

„In den letzten Jahren ist eine riesige Datenbank zum Thema Skipräparierung entstanden. Dieses komplette Wissen ist mittlerweile fast nutzlos, da es das Produkt nicht mehr gibt“, erklärt der Sportdirektor. Jetzt gelte es, „fast alles von Grund auf zu lösen“. Dadurch werde „die Häufigkeit von Extremsituationen zunehmen.“ Es sei „jeden Tag harte Arbeit“, sagte Hopf: „Es ist eine neue Wissenschaft geworden.“

IBU-Sportdirektor Daniel Böhm erklärte in der ARD, dass der Weltverband mit dem Fluorid-Verbot „in erster Linie die EU-Gesetzgebung umsetzt“: „Wir müssen diese Gesetze einhalten.“ Mit einem Handgerät, das einen Infrarotsensor enthält, inspizieren Sie Ihre Ski vor und nach nach einem Rennen, um sicherzustellen, dass sie fluoridfrei sind. Boehm betonte, dass trotz des neuen Wachses „der Unterschied zur Zeit der ersten Weltmeisterschaft nicht riesig“ sei. Doch die persönliche Erfahrung von Johannes Thingnes Bö ist eine andere.

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Quelle: www.ntv.de

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