Betrug und Steuerhinterziehung: Festnahmen in der Baubranche
Zwei Verdächtige wurden am Donnerstag in den Bundesländern Hessen und Bayern wegen des Verdachts auf Betrug und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hauptzollamt Gießen gaben die Festnahmen bekannt, die in den frühen Morgenstunden durchgeführt wurden und den Codenamen „Tartaros“ trugen. Die Anklage richtet sich demnach gegen insgesamt 20 Beklagte aus der Baubranche im Rhein-Main-Gebiet. Ein Sprecher des Zollamtes Gießen sagte, die Zollbeamten hätten den Schaden auf mehr als 5,7 Millionen Euro geschätzt.
Nach Angaben der Polizei sollen Mitarbeiter zweier Bauunternehmen tatsächliche Bauverträge genutzt haben, um Vertrags- und Arbeitgeberbeziehungen jahrelang durch sogenannte „Dienstleistungsunternehmen“ und falsche Rechnungen zu verschleiern. „Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Kettenbetrug, bei dem Schwarzarbeiter über falsche Rechnungen mit Schwarzgeld bezahlt werden. Die Täter gingen sehr konspirativ vor, um Straftaten zu vertuschen“, sagte ein Zollsprecher.
Bei den Festgenommenen handelte es sich um einen 47-Jährigen und einen 28-Jährigen. Sie wurden in Frankfurt und Wörther am Main (Kreis Miltenberg) festgenommen und Richtern vorgeführt. Auch andere wurden befragt. Insgesamt hätten rund 330 Zöllner 23 Durchsuchungsbeschlüsse des Landgerichts Frankfurt vollstreckt, wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie beschlagnahmten Computer, Mobiltelefone und andere Beweismittel.
Quelle: www.dpa.com