Betreiber: Durch die Lagerung von Atommüll können zusätzliche Kosten entstehen
Das umstrittene Atommülllager Schacht Konrad in Salzgitter wird nach neuen Berechnungen mehr kosten als geplant. Die Bundesagentur für Endlagerung (BGE) geht davon aus, dass bis zur Fertigstellung rund 2,64 Milliarden Euro benötigt werden, wie die Nachrichtenagentur dpa aus der Wirtschaft erfahren hat. Laut BGE sind bis Ende 2022 bereits rund 2,83 Milliarden Euro in die Bauphase geflossen, die neue Schätzung liegt also bei rund 5,5 Milliarden Euro.
Bisher schätzte das in Pene ansässige Unternehmen die Gesamtkosten auf 4,6 Milliarden Euro. Die überarbeitete Version beinhaltet nun erhebliche Kostensteigerungen aufgrund von Material- und Komponenteninflation sowie Lieferproblemen. Mitte dieses Jahres gab die BGE bekannt, dass sie ihren geplanten Fertigstellungstermin 2027 nicht mehr einhalten könne, da sich das Projekt um etwa zwei Jahre verzögern würde.
Der Conrad Shaft ist eine verlassene Eisenerzmine, in der 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfall gelagert werden. Es ist das erste atomrechtlich zugelassene Endlager für Abfälle in Deutschland. Kritiker forderten eine Neubewertung des Projekts unter Berücksichtigung aktueller Sicherheitsanforderungen und einen sofortigen Baustopp für das Endlager. Eine Entscheidung darüber könnte noch in diesem Jahr fallen.
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Quelle: www.dpa.com