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Beschleunigte Entdollarisierung erwartet

Die Bedeutung von Kryptowährungen wächst parallel zum Ukraine-Konflikt

Bei der Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine haben die Kryptowährungen eine Sonderrolle eingenommen. Einerseits wurden Cyberdevices wie Bitcoin unmittelbar vor Ausbruch der Auseinandersetzungen in der Ukraine zugelassen, andererseits hat das angegriffene Land seither zahlreiche Geldspenden aus Kryptowährungen erhalten. Allerdings können auch von russischer Seite digitale Währungen zur Umgehung von EU- und US-Sanktionen eingesetzt werden, so die Sorge einiger europäischer Finanzminister. Nach Einschätzung und Meinung des erfahrenen Kenners der Kryptowährungen, Philipp Sandner, sind diese jedoch nicht zur praktischen Umgehung der Handelsbeschränkungen vorgesehen.

„Damit Kryptowährungen zur Zahlung und damit zur Umgehung der Sanktionen genutzt werden können, ist eine entsprechende Infrastruktur erforderlich.“

Novogratz: „Deshalb wurde der Bitcoin geschaffen“

Nach Einschätzung des Bitcoin-Bullen Mike Novogratz kann der militärisch geführte Konflikt hingegen sogar noch weitaus umfassendere Konsequenzen für den Währungsmarkt nach sich ziehen. Glaubt man beispielsweise den Auswertungen des Analyseunternehmens Kaiko, dann hat das Transaktionsvolumen der Kryptowährung Bitcoin gegenüber dem russischen Rubel sowie gegenüber der ukrainischen Griwna seit Ausbruch der Auseinandersetzungen spürbar zugenommen. Zudem verzeichnete auch die größte Kryptowährung eine deutliche Kurserholung in den letzten Tagen.

Die derzeitige Ausgangslage dürfte noch mehr Menschen den Einstieg in Kryptowährungen ermöglichen. Schließlich sind dezentrale Währungen selbst dann erhältlich, wenn es keine Zugangsmöglichkeiten zu traditionellen Banken mehr gibt.

In einem Gespräch mit Bloomberg sagte der Gründer von Galaxy Digital Holdings: „Aus diesem Grund wurde Bitcoin kreiert, einfach weil die Menschen den Regierungen nicht trauen“. Im Gegensatz dazu seien die Transaktionen auf der Blockchain durchschaubar und leicht nachvollziehbar.

Gleichwohl unterstrich er, dass Bitcoin nicht dafür geeignet sei, Sanktionen zu umschiffen.

US-Dollar ist möglicherweise keine Leitwährung mehr

Die Geschehnisse in der Ukraine und das daraus resultierende Aufblühen des Kryptomarktes können nach Einschätzung von Novogratz noch wesentlich weit reichendere Konsequenzen haben – speziell im Hinblick auf China. Aus historischen Gründen werden die Ansprüche Chinas auf den östlich gelegenen Inselstaat Taiwan erhoben. Nach Informationen von Reuters befindet sich der Inselstaat seit ca. zwei Jahren unter dem Einfluss des chinesischen Militärs. Hierbei wird versucht, die Zugehörigkeit zu China wieder anzuerkennen. In der Konsequenz dieser Entwicklung steige auch die Gefahr, dass sich das Land in Zukunft immer mehr vom US-Dollar loslöse. Die chinesische Regierung werde sich demnach vor einem Eingreifen in Taiwan von ihren Dollarreserven trennen. „Diese Entwicklung ist in mehrfacher Weise bedeutsam. Damit beginnt eine schnellere Entwertung des Dollars überall auf der Welt“, sagte Novogratz.

Quellen: www.finanzen.net

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