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Bertelsmann Stiftung: Personalverhältnisse sind nicht kindgerecht

In vielen Kitas mangelt es an Fachkräften. Es gibt zu wenige Pädagogen, um zu viele Kinder zu betreuen. Die Bertelsmann Stiftung warnt davor, dass die meisten Kinder ihre Bildungsaufgaben derzeit nicht erfüllen können.

Spielzeug lag auf dem Boden der Kindertagesstätte..aussiedlerbote.de
Spielzeug lag auf dem Boden der Kindertagesstätte..aussiedlerbote.de

Bertelsmann Stiftung: Personalverhältnisse sind nicht kindgerecht

Laut einer statistischen Analyse der Bertelsmann Stiftung ist die Personalausstattung in Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern für fast 96 Prozent der Kinder unangemessen. Nach aktuellen Berechnungen der Stiftung National Monitoring of Early Childhood Education Systems ist dies die höchste Quote im Land. Die Qualität der Bildungsarbeit wird dadurch stark beeinträchtigt. „Nach neuen Hochrechnungen wird das Land bis zum Jahr 2030 nicht in der Lage sein, eine kinderfreundliche Kita-Qualität zu erreichen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Es werden zusätzlich 2.000 Kita-Plätze benötigt.

98 % der Kinder unter drei Jahren und 95 % der Kinder ab drei Jahren werden in MV betreut und die Personalverhältnisse sind nicht kindgerecht. Es wird davon ausgegangen, dass eine hauptamtliche Fachkraft in der Tagesbetreuungsgruppe für die ganztägige Betreuung von 5,7 Kindern verantwortlich ist. Das ist schlechter als der westdeutsche Wert von 1 zu 3,4 und deutlich unter dem von der Bertelsmann Stiftung empfohlenen Verhältnis von 1 zu 3.

Innerhalb der Kindergartengruppe ist das Personalverhältnis von 1 zu 12,5 tatsächlich das schlechteste im Land. Der westliche Wert liegt hier bei 1 bis 7,7 und der empfohlene Wert bei 1 bis 7,5. „Wenn die Zahl der von Fachkräften betreuten Kinder die von der Wissenschaft empfohlene Zahl übersteigt, leidet die Qualität der pädagogischen Praxis.“ Es lässt sich argumentieren, dass Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern derzeit nicht in der Lage sind, den Bildungsbedarf für den Großteil der Kinder zu decken „Mission“, sagt Kathrin Bock-Famulla, Frühpädagogin bei der Bertelsmann Stiftung.

Auch für die kommenden Jahre ist die Stiftung skeptisch. Es wird prognostiziert, dass Mecklenburg-Vorpommern sein Personal erst im Jahr 2030 an wissenschaftlich empfohlene Werte anpassen kann. Bock-Famulla betonte: „Letztendlich müssen die Landesregierungen gesetzliche Vorgaben schaffen, damit Kindertagesstätten mehr Personal einstellen können.“

Wie andere östliche Bundesländer hat auch Mecklenburg-Vorpommern einen über dem Bundesdurchschnitt liegenden Anteil an Kindern in Kindertagesstätten. Bei Kindern unter drei Jahren liegt die Quote bei 59 % (Bundesland: 36 %), bei Kindern ab drei Jahren bei 96 % (Bundesland: 92 %).

Quelle: www.dpa.com

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