Berliner Razzien erzwingen Prostituierte und Zuhälter
Die Polizei durchsuchte mehrere Berliner Wohnungen wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution und Zuhälterei. Drei Männern und einer Frau im Alter zwischen 21 und 42 Jahren wird vorgeworfen, über Dating-Plattformen mindestens fünf Frauen dazu überredet zu haben, Prostitution aufzunehmen oder fortzusetzen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Daher sollen die Frauen den gesamten Erlös an die Angeklagten weitergegeben haben. Einer der betroffenen Frauen wurde angeblich eine Narkosespritze verabreicht und die Prostitution wurde gegen ihren Willen fortgesetzt.
Am Mittwochmorgen wurden der Mitteilung zufolge Wohnungen im Raum Tempelhof-Schöneberg, Spandau und Steglitz-Zehlendorf durchsucht. Die Polizei beschlagnahmte eine große Menge an Beweismitteln, darunter ein Auto, Mobiltelefone, Laptops und leere Blisterpackungen mit Drogen. Zudem wurde Bargeld im rund vierstelligen Betrag beschlagnahmt, bei dem es sich möglicherweise um Erlöse aus Straftaten handelt. Es wird davon ausgegangen, dass der Angeklagte identifiziert und nicht festgenommen wurde. Gegen mehrere Betroffene sollen Schutzmaßnahmen ergriffen worden sein.
Dies ist nicht die einzige Razzia in dieser Woche: Drei Wochen nach dem Verbot der palästinensischen Gruppen Hamas und Samitown in Deutschland durchsuchte die Polizei am Donnerstagmorgen in vier Bundesländern deren Wohnungen mit mutmaßlicher Unterstützung. Der Schwerpunkt der Razzia lag auf Berlin, wo 350 Polizisten, darunter Spezialkräfte (SEK), im Einsatz waren. Die Bundespolizei hat am Donnerstag bei Razzien in Berlin und Niedersachsen zwei Männer wegen des Verdachts des organisierten Schmuggels festgenommen.
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Quelle: www.dpa.com