Wohnungspolitik - Berliner Architektursenator: Hochhäuser werden die Wohnungsnot nicht lösen
Architektursenator Christian Gaebler ist davon überzeugt, dass Hochhäuser keinen entscheidenden Beitrag zur Wohnungsnot in Berlin leisten. „Ich warne davor, Hochhäuser als Alternative zur ‚meist höheren‘ Verdichtung der Innenstädte zu sehen“, sagte der SPD-Politiker der dpa. „Manchmal hat man das Gefühl, das aktuelle Allheilmittel sei: Wir bauen lieber 100 Meter hoch.“ -Wohngebäude errichten, und dann müssen wir woanders nichts mehr bauen.“ Aber das funktioniert nicht. „Vor allem, wenn Sie bezahlbaren Wohnraum wollen.“
Hohe Gebäude haben mehr als nur Vorteile
Die Berliner CDU-Fraktion setzt sich für mehr Hochhäuser in der Hauptstadt ein. In einem Positionspapier mit dem Titel „Radikal, vertikal – Hochhäuser als Leuchttürme der Stadtentwicklung“ forderten die Stadträte einen Hochhausentwicklungsplan für Berlin. Umweltschützer und Architekten äußerten lautstark Kritik.
„Wir haben auf jeden Fall ein Mischmodell im Blick, einen Nutzungsmix innerhalb eines Hochhauses – Wohnen, Büro, Gewerbe, öffentliche Bereiche“, sagte Gabler. „Aber beim Thema Wohnen ist es tatsächlich nicht so einfach, wie manche denken.“ Nicht zuletzt seien rechtliche und finanzielle Aspekte zu berücksichtigen: „Dabei geht es um unterschiedliche Brandschutzanforderungen und getrennte Aufzüge, was besonders schwierig ist.“ mit geringerem Platzbedarf und teuer in der Implementierung.“
Wohnen in Hochhäusern ist oft teuer
Hochhausbau ist immer eine Frage der Kalkulation. „Sobald Sie ein bestimmtes Niveau erreicht haben, stoßen Sie an die Grenze Ihrer Rentabilität und letztendlich Ihrer Mieterschwinglichkeit“, sagte Gabler. „Insofern kann man sicherlich immer höher bauen, aber sollten diese wirklich 100 Meter und mehr hoch sein- „Wohngebäude entstehen, das ist ein Fragezeichen.“ Das kann im Einzelfall sinnvoll sein. „Aber im größeren Maßstab ist das keine Lösung.“ Auch Gabler kritisierte die Notwendigkeit von Hochhausentwicklungsplänen: „Wir haben in Berlin ein Hochhausmodell, das wir evaluieren und fortschreiben wollen“, sagte er. „Wenn man einen Hochhausbau plant, muss man immer auf die konkreten Konsequenzen achten. Wenn man zum Beispiel genau sagt: Hier und da geht ein Hochhaus in die Höhe, fährt man sofort.“ Dort steigen die Immobilienpreise.“ Wichtig Es geht darum, das Thema aus einer anderen Perspektive zu betrachten: „Ich glaube nicht, dass die Schwarz-Weiß-Diskussion ‚Hochhäuser sind toll oder Hochhäuser sind schlecht‘ das ist.“ „Das ist für uns nicht hilfreich“, sagt die SPD. Politiker. „Hohe Gebäude tragen hinsichtlich des Flächenverbrauchs zur Stadtentwicklung, einschließlich nachhaltiger Stadtentwicklung, bei. Wir müssen sehen, ob dies auch für den Energieverbrauch gilt.“
Gabler hält hohe Gebäude in der Nähe von U-Bahnen für gerechtfertigt
Grundsätzliche Bedenken gegenüber Hochhäusern in der Innenstadt und in der Nähe von U-Bahn-Tunneln hält Gabler für unbegründet: „Hochhäuser sind prinzipiell technisch lösbar, auch an U-Bahn-nahen Orten wie dem Alexanderplatz“, sagte er. „Aber man muss sich sehr genau überlegen, welche zusätzlichen Vorkehrungen man beim Bau treffen muss, damit die bestehende Infrastruktur nicht beschädigt wird.“
Im Oktober 2022 musste der Verkehr auf der Autobahn U2 am Alexanderplatz für mehrere Monate eingeschränkt werden, ein in Berlin umstrittenes Thema. In einem Hochhaus in Alex sind angrenzende U-Bahn-Tunnelrohre um mehrere Zentimeter abgesunken. Dann sind umfangreiche Stabilisierungsarbeiten im U2-Tunnel erforderlich.
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Quelle: www.stern.de