Benner: Deutsche Hersteller bringen Billigautos zu spät auf den Markt
Aus Sicht von IG-Metall-Chefin Christiane Benner ist es für deutsche Autobauer zu spät, Billigautos anzubieten. Dies sei angesichts der zunehmenden Konkurrenz aus China besonders wichtig, sagte Benner gegenüber der Braunschweiger Zeitung/Wolfsburger Zeitung.
Es versteht sich, dass sie das Argument, die Lohnkosten in Deutschland seien zu hoch, nicht akzeptiert. Der deutsche Autohersteller erwirtschaftet nach wie vor hohe Renditen, teilweise im zweistelligen Bereich. Anstatt die Löhne zu erhöhen, gelte es, die internen Kosten an anderer Stelle zu senken: „Die bloße Fokussierung auf die Lohnkosten hilft nicht. Man braucht ein gutes Produkt, das von den Kunden angenommen wird.“
Zu Volkswagen sagte der IG-Metall-Chef: „Volkswagen ist ein Leuchtturm der Mitentscheidung. In schwierigen Zeiten versuchen wir immer, gemeinsam gute und nachhaltige Lösungen zu finden.“ Dennoch müsse das Unternehmen seine Hausaufgaben machen und günstige Elektroautos anbieten.
Benner verteidigt die Forderungen der IG Metall bei den aktuellen Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung um 8,5 % und eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. „Auch die Kollegen in der Stahlindustrie sind von der Inflation betroffen. Diese Preiserhöhungen sind nicht lustig“, sagte sie. Eine Verkürzung der Arbeitszeit könnte dazu beitragen, dass mehr Menschen eine Anstellung in der Stahlindustrie finden.
Quelle: www.dpa.com