Die Menschen in Rheinland-Pfalz geben etwas mehr ihres Geldes für die Miete aus als der Bundesdurchschnitt. Im vergangenen Jahr steckten die Haushalte zwischen Westerwald und Südpfalz 28,4 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens in die Miete, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mit Verweis auf Ergebnisse des Mikrozensus am Donnerstag mitteilte. Damit lag Rheinland-Pfalz im Mittelfeld aller Bundesländer. Der deutschlandweite Durchschnitt lag mit 27,8 Prozent etwas niedriger.
Den größten Anteil ihres Haushaltsnettoeinkommens wenden im Bundesländervergleich die Menschen in Bremen mit 30,4 Prozent für die Miete auf, am anderen Ende der Skala lag Sachsen mit rund 23 Prozent. Die Bruttokaltmiete, also inklusive Nebenkosten ohne Wärme und Strom, betrug den Angaben zufolge 2022 in Rheinland-Pfalz im Schnitt 7,80 Euro pro Quadratmeter. Deutschlandweit war es mit 8,60 Euro etwas mehr.
Die Mietbelastung war in Rheinland-Pfalz tendenziell in größeren Städten und für ärmere Haushalte größer. So wiesen große und mittelgroße Städte der Behörde zufolge auch in Rheinland-Pfalz teils Belastungsquoten von mehr als 30 Prozent auf, während sie in Kleinstädten oder kleinen Gemeinden teils unter 27 Prozent lag. Mieter mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1500 Euro hatten Mietbelastungsquoten von mehr als 46 Prozent zu tragen, Haushalte mit 4000 Euro und mehr lagen bei weniger als 15 Prozent.
Mit Blick auf die hohen Quoten bei Haushalten mit niedrigem Einkommen sagte die DGB-Landeschefin Susanne Wingertszahn: «Da reicht das Geld nur noch für Wohnen und Essen.» Um hier mehr finanziellen Spielraum zu schaffen, müsse der Mindestlohn steigen, gerade mit Blick auf die hohe Inflation.