Lübeck - Beinahe tödlicher Messerstich: Eifersucht könnte das Motiv gewesen sein
Ein 52-jähriger Mann aus Lübeck steht seit Donnerstag wegen eines gefährlichen Messerangriffs auf seine entfremdete Frau und deren neue Partnerin vor Gericht. Aus Eifersucht soll der Angeklagte im Juni 2023 den neuen Partner seiner Frau mit einem Messer attackiert und dabei schwer verletzt haben.
Der 52-jährige Mann habe seine 15 Jahre jüngere Frau niedergestochen, als der angegriffene Mann weglief, heißt es in der Anklageschrift. Dem Angeklagten wurden in zwei Fällen versuchter Totschlag und schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Als sich das Paar am 20. Juni auf einem Parkplatz in Breitenfeld im Fürstentum Lauenburg traf, um seinen damals siebenjährigen Sohn, das jüngste von vier Kindern, seinem Vater zu übergeben, zückte der Angeklagte ein Messer und reichte es ihm zu seinem Vater. Es traf die Seite des 47-Jährigen. Anschließend stach er nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf die 37-jährige Frau ein. Beide wurden schwer verletzt und mussten in verschiedenen Krankenhäusern einer Notoperation unterzogen werden.
Der Anfang dieses Prozesses ist schwierig. Trotz der Verfügbarkeit von Übersetzern war die Kommunikation immer schwierig. Obwohl alle Prozessbeteiligten aus Afghanistan stammen, gehören sie unterschiedlichen ethnischen Gruppen an und sprechen daher unterschiedliche Sprachen.
Auslöser der Gewalt war nach Angaben der Ehefrau ihre Absicht, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. „Er akzeptiert das nicht“, sagte ihr neuer Partner am Donnerstag. Er antwortete, dass sie in einem weißen Gewand – einem Hochzeitskleid – zu ihm gekommen sei und dass sie auch in einem weißen Gewand – dem Leichentuch – wieder gehen würde. Der Prozess geht weiter.
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Quelle: www.stern.de