Bayerns Feuerwehren mussten 2021 deutlich häufiger ausrücken als 2020. Im Schnitt alle 2,1 Minuten oder rund 670 Mal pro Tag seien die Feuerwehren zur Hilfe alarmiert worden – in Summe rund 246.000 Mal. Dies teilte das Innenministerium unter Verweis auf den noch nicht veröffentlichten Jahresbericht 2022 auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Neuere Zahlen zum Einsatzgeschehen liegen demnach nicht vor. Zum Vergleich: 2020 waren es bayernweit nur 218.000 Einsätze.
Unangefochtener Spitzenreiter bei den Einsätzen waren den Angaben zufolge sogenannte technische Hilfeleistungen (127.000). Darunter fallen Unfalleinsätze ebenso wie Ölspurbeseitigungen oder eine Katze auf dem Baum. Auf Rang zwei folgen Rettungsdiensteinsätze (68.000) und dahinter bereits sage und schreibe mehr als 27.000 Fehlalarme (2000 weniger als 2020). Klassische Brände tauchen mit rund 19.000 erst auf Rang vier in der Statistik auf. In 4500 Fällen ging es um ABC-Einsätze, also besonders gefährliche Stoffe wie Chemikalien oder biologische Gefahren.
Gut ein Fünftel der Einsätze im Freistaat waren auf Wetterfolgen wie Sturm, Starkregen, Hagel, Unwetter, Schneefall oder Tauwetter zurückzuführen. Immerhin etwa ein Zwölftel der Einsätze seien zur Bewältigung der Corona-Pandemie geleistet worden.
Ebenfalls für viele Einsätze sorgten Brandsicherheitswachen. Rund 22 500 Mal mussten Feuerwehrleute etwa bei größeren Veranstaltungen, Sonnenwendfeuern oder Motorsportveranstaltungen aufpassen, dass es trotz erhöhter Brandgefahr zu keinen Vorfällen kommt. Der Großteil resultiere aber aus sogenannten Schweißwachen, also bei Arbeiten mit offenem Feuer/Licht.
Hauptursachen für die Fehlarmierungen waren den Angaben zufolge in rund drei Viertel der Fälle Brand- beziehungsweise Gefahrstoffmeldeanlagen und zunehmend auch private Rauchwarnmelder. In 300 Fällen waren Hausnotrufe verantwortlich. In rund 850 Fällen sei die Feuerwehr vorsätzlich falsch gerufen worden.
Bayernweit gab es Ende 2021 7511 Freiwillige Feuerwehren, sieben Berufsfeuerwehren sowie 161 Werk- und 54 Betriebsfeuerwehren. Von den landesweit rund 328.000 Feuerwehrleuten leisten rund 318.000 ehrenamtlich aktiven Feuerwehrdienst, darunter sind rund 34.000 Feuerwehrfrauen. Bei den Jugendfeuerwehren gab es rund 45.000 Mitglieder, darunter etwa ein Viertel Mädchen.