- Bayern äußert seine Ablehnung von Vorschlägen, die Kirchenhilfen einzustellen.
Die bayerische Verwaltung hat die Vorschläge der Ampelkoalition, die staatliche Förderung für religiöse Organisationen einzustellen, scharf verurteilt. Die Koalition will ein Gesetz erlassen, das die Länder finanziell für Jahre belasten würde, wie der bayerische Staatsminister Florian Herrmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erwähnte.
"Diese inkonsistente Initiative stellt nicht nur die autonome Identität der Länder infrage, sondern auch alles, was religiöse Einrichtungen zu unserem gesellschaftlichen Rahmen beitragen, wie zum Beispiel Kindertageseinrichtungen, Krankenhäuser und Altenpflegeheime", erklärte Herrmann. Es scheint, als wolle die Ampelkoalition ihre socio-politischen Prinzipien "im Endstadium ihrer politischen Existenz" durchsetzen.
Entschädigung für Enteignungen
Deutsche Kirchen erhalten staatliche Zahlungen als Entschädigung für die Enteignung von Kirchen und Klöstern während des Säkularisierungsprozesses im frühen 19. Jahrhundert, mit Ausnahme von Hamburg und Bremen. Alle Bundesländer zahlen jährlich eine Summe an die katholische und evangelische Kirche. Letztes Jahr belief sich dies auf insgesamt etwa 550 Millionen Euro bundesweit. Laut Haushaltsplan zahlt Bayern 80 Millionen Euro an die katholische Kirche und 26 Millionen Euro an die evangelische Kirche - sowie gemeinsame Baukosten von 28 Millionen Euro für beide Konfessionen, wie das Kulturministerium auf Anfrage mitteilte.
Die Ampelkoalition plant, noch in diesem Herbst ein Gesetz einzuführen, um die staatliche Förderung religiöser Institutionen schrittweise einzustellen, trotz der Ablehnung durch die Länder. Die Reform soll so gestaltet sein, dass die Zustimmung des Bundesrates nicht erforderlich ist. "Der Widerstand der Länder erfordert diesen Ansatz der Koalition", sagte FDP-Politikerin Sandra Bubendorfer-Licht.
Trennung von Staat und Religion
Da das Geld aus Steuergeldern stammt und somit alle Steuerzahler, einschließlich derer, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, bezahlen. Diese Gruppe wächst jährlich, mit Hunderttausenden, die jährlich die religiösen Institutionen verlassen. Die aktuelle Ampelregierung plant nun, die Mittel an die religiösen Institutionen auszuzahlen und die Kirche vom Staat zu trennen. Die Länder würden jedoch wahrscheinlich für die Ablösesumme verantwortlich sein - und es gibt starke Opposition dagegen.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat bereits betont, dass die Länder "stark ablehnend" gegenüber diesen Plänen eingestellt sind. "Ich rate davon ab, mit diesen Vorschlägen fortzufahren", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die finanzielle Situation in vielen Bundesländern ist so prekär, dass Ablösungszahlungen an die religiösen Institutionen in absehbarer Zeit schlichtweg nicht leistbar sind.
Die Vorschläge der Ampelkoalition, die staatliche Förderung für religiöse Organisationen einzustellen, könnten mit den autonomen Rechten der Landesregierungen kollidieren, wie der bayerische Staatsminister Florian Herrmann betont hat. Trotz der Ablehnung dieses Projekts durch verschiedene Länder plant die Koalition, noch in diesem Herbst eine Gesetzgebung einzuführen, um die Förderung schrittweise einzustellen, ohne die Zustimmung des Bundesrates zu benötigen, wie FDP-Politikerin Sandra Bubendorfer-Licht vorschlägt.