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Bauunternehmen: Fast zwei Drittel erwarten eine Verschlechterung der Geschäftslage

Auf einen jahrelangen Bauboom folgte eine Krise – ein Ende ist nicht in Sicht. Sorge bereitet der Branche auch die Haushaltskrise der Bundesregierung.

Baukran arbeitet auf einer Baustelle in der Innenstadt..aussiedlerbote.de
Baukran arbeitet auf einer Baustelle in der Innenstadt..aussiedlerbote.de

Bauunternehmen: Fast zwei Drittel erwarten eine Verschlechterung der Geschäftslage

Bayerische Bauwirtschaft befürchtet langfristigen Abschwung. Fast zwei Drittel (62 %) der Unternehmen gehen davon aus, dass sich ihr Geschäft in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird. Das sagte Wolfgang Schubert-Raab, Vorsitzender des Bayerischen Baugewerbeverbandes (LBB), am Montag in München. Der Verband geht nicht davon aus, dass der Abwärtstrend im Wohnungsbau in den kommenden Monaten endet.

Die LBB rechnet im kommenden Jahr mit einem Umsatzrückgang in der Baubranche zwischen 7 % und 11 %. Nahezu alle Baubranchen rechnen mit rückläufigen Umsätzen, heißt es in der Herbstkonjunkturumfrage des Verbandes. Die einzige Ausnahme bildet der Ausbaubereich – hier handelt es sich um Heizungsinstallateure, Fensterbauer, Maler und andere Handwerker, die Neubauten in bewohnbare Gebäude umwandeln.

„Die Lage in der bayerischen Bauwirtschaft ist ernst“, erklärt Schubert-Raab. Seit mehreren Monaten vertritt er im Auftrag des Vorsitzenden des Zentralverbandes der Deutschen Bauindustrie die Interessen der nationalen Bauwirtschaft.

Daher haben die Diskussionen um den Bundeshaushalt die Bedenken hinsichtlich des Fehlens einer Anordnung noch verstärkt, nachdem das Bundesverfassungsgericht kürzlich in seinem Nachtragshaushaltsbeschluss 2021 den finanziellen Spielraum für die Neuverschuldung des Bundes eingeschränkt hat. Die Bauwirtschaft befürchtet Budgetkürzungen, da die öffentliche Hand ein wichtiger Kunde ist.

Schubert-Raab forderte die Landesregierung auf, die Baubudgets nicht zu kürzen: „Nur wenn die Infrastruktur funktioniert, werden wir große Herausforderungen wie Wohnungs- und Industriepolitik, Klimawandel und Energiewende meistern können.“

Aus der LBB-Konjunkturumfrage geht hervor, dass 38 % der Bauunternehmen damit rechnen, dass sie wegen fehlender Aufträge Kurzarbeit beantragen müssen. Allerdings rechnen 56 % der Betriebe damit, dass ihre Auszubildenden im gleichen Umfang wie bisher ausgebildet werden, ein Viertel sogar mit mehr Ausbildung als bisher.

Quelle: www.dpa.com

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