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Bauträger loben Bauimpulse: Es bleiben Zweifel

Baustelle "Four Frankfurt"
Die Baustelle «Four Frankfurt» in der Mainmetropole.

Trotz der neuen Impulse in der Baubranche bleiben Immobilienentwickler und Projektentwickler skeptisch. Die jüngste Ankündigung von Bundesbauministerin Clara Geewitz (SPD) zur Einführung der sogenannten Tapering-AfA, bei der die Höhe der Abschreibungen auf Bauvorhaben von Jahr zu Jahr sinkt, sei der richtige erste Schritt, um den Bau leerstehender Wohnungen anzukurbeln, heißt es der BFW-Landesverband. Unabhängige Immobilien- und Wohnungsunternehmen in Hessen/Rheinland, Pfalz/Saarland am Montag.

Für private Bauvorhaben forderte er „keine neuen Zuschüsse, sondern die Bereitschaft von Ländern und Kommunen, Steuereinnahmen für einen begrenzten Zeitraum zu befreien.“ Dabei verwies er etwa auf die Grunderwerbsteuer. In Hessen sei angesichts der Landtagswahl am 8. Oktober „kurzfristig nicht mit einem wirksamen Flankierungsschutz für weitere Wohnungen zu rechnen“, beklagt BFW-Geschäftsführer Gerald Lipka.

Der Verein hat am Montag zum Immobilienentwicklertag in Frankfurt eingeladen. Unter anderem bremsen stark steigende Zinsen und eine hohe Inflation die Baubranche. Aus BFW-Sicht muss sich die Politik bei einem weiteren Rückgang der Bautätigkeit darüber im Klaren sein, dass Bauunternehmen „irgendwann nicht mehr in der Lage sein werden, Fachkräfte zu halten“. Dies wird ein erhebliches Hindernis darstellen, wenn sich die Bauwirtschaft wieder erholt.

Langfristig braucht die Immobilienwirtschaft nach Ansicht des Verbandes weniger Bürokratie und eine schnellere Planung und Genehmigung. Trotz der Erreichung der Klimaschutzziele müssen Baustandards weiterhin auf wirksame und bezahlbare Maßnahmen ausgerichtet sein. Andernfalls wird es in großen städtischen Gebieten immer noch an vielen Wohnungen mangeln und es besteht die Gefahr sozialer Konflikte.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Wohnraum wird es beim Bauträgertag darum gehen, den Verbänden „marktgerechte Finanzierungsbedingungen“ vorzuschlagen und dabei auch die Anforderungen des Klimaschutzes zu berücksichtigen. Es ist klar, dass zukünftige Bauprojekte unabhängig vom Finanzierungsbedarf den CO2-Ausstoß reduzieren müssen.

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