Der Landesbauernverband hat sich gegen eine Begrenzung der Betriebsgröße im neuen Betriebsstrukturgesetz ausgesprochen. Nötig sei vielmehr ein klares Bekenntnis der Politik zur Vielfalt in der Branche, unabhängig von Größe, Form und Führung der Betriebe, sagte Bauernpräsident Torsten Krawczyk am Freitag in Limbach-Oberfrohna (Kreis Zwickau). Der Verband befürchtet, dass ein Ressort unter Leitung des Grünen-Politikers Wolfram Günther eine solche Obergrenze einführen wird. Krawczyk sagte, dass dies nach dem, was er über Cornerstone weiß, etwa 10 % der landwirtschaftlichen Betriebe betreffen und stark einschränken würde.
CDU, Grüne und SPD haben sich in einem Koalitionsvertrag auf ein Agrarstrukturgesetz geeinigt. „Wir wollen eine vielfältige Agrarstruktur erhalten und weiterentwickeln, den Erwerb von landwirtschaftlichen Flächen für einheimische Landwirte erleichtern und nicht-landwirtschaftlichen Investoren die Verpachtung und den Erwerb von landwirtschaftlichen Flächen und Höfen (Anteilskäufe) erschweren“, heißt es im Koalitionsvertrag Demnach soll das Gesetz bis Ende 2021 verabschiedet werden. Verbände werden nach Angaben des Ministeriums derzeit zu zentralen Fragen konsultiert, das Gesetz selbst soll noch in diesem Jahr vom Kabinett verabschiedet werden. Dann werden Ihnen die Details mitgeteilt.
Im Allgemeinen unterstützt der Bauernverband ein solches Gesetz. Ziel muss es sein, die gravierende Entwicklung der Pacht- und Grundstückspreise sowie den Verkauf von Unternehmen und Grundstücken an branchenfremde Investoren zu stoppen. Der Verband genehmigt auch Hofordnungen für Erbhöfe.
Krawczyk sagte, dass sich die sächsischen Landwirte in Bezug auf das Milch- und Getreideeinkommen insgesamt verbessert hätten. Die Preise sind angemessen und es wird erwartet, dass die Marktbedingungen anhalten. Auf der anderen Seite sind die Landwirte mit hohen Kostensteigerungen wie Energie, Löhnen und Düngemitteln konfrontiert. Was die weitere Entwicklung angeht, warten also viele derzeit ab.