zum Inhalt

Bauernpräsident beschwert sich über „Abschaffung der Tierhaltung“

Ökumenischer Erntedank-Gottesdienst
Bodo Ramelow (l-r, Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, Susanna Karawanskij (Die Linke), Agrarministerin von Thüringen, und Klaus Wagner, Thüringer Bauernpräsident.

Thüringer Bauernvorsitzender Klaus Wagner macht sich Sorgen um die Zukunft der Nutztierhaltung. „Was wir derzeit erleben, ist kein Wandel, sondern der Abbau der Viehhaltung“, sagte er am Sonntag beim Landeserntefest in Erfurt. Dies wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus, da dadurch auch Stoffkreisläufe gestört werden.

In diesem Jahr war im Thüringer Becken ein Drittel der Brotkörner nur aufgrund der Augustregenfälle von Futterqualität. „Wir sollten darüber nachdenken, was wir mit diesem Futtergetreide machen, wenn wir keine Tiere mehr haben.“ Nach Angaben des Verbandes ist die Zahl der Milchviehbetriebe im Freistaat in den vergangenen zwei Jahren um zehn Prozent zurückgegangen.

Wagner wandte sich an die Bundesregierung und sagte, wenn den Bauern gedankt würde, bekämen sie keine Hilfe. Morgens Ernte, nachmittags Kürzung der Mittel für die ländliche Entwicklung. Der vom Bundeskabinett beschlossene Haushaltsentwurf 2024 sieht vor, dass das Sonderrahmenprogramm „Ländliche Entwicklung“ der Bundesregierung komplett gestrichen wird. „Wenn Sie nicht möchten, dass wir hier Landwirtschaft betreiben, können Sie es einfach sagen“, sagte Wagner.

Premierminister Bodo Ramiro und Landwirtschaftsministerin Susana Karawanski (beide Linke) feierten dieses Ereignis ebenfalls für Erntedank. Ökumenische christliche Rituale wurden gefeiert und traditionelle Erntekronen verliehen.

Kommentare

Aktuelles