Bär tötet 19-jährigen Touristen in Rumänien
Etwa 8000 Braunbären leben in den Karpaten Rumäniens - und sie attackieren Wanderer fortgesetzt. In einem dieser Angriffe ist eine 19-jährige Frau ums Leben gekommen. Die junge Touristin wurde von dem wilden Tier in der Südsüdost-Ausgangsregion von Brasov, im Bucegi-Gebirge, nach Angaben eines Zeugen entführt. Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax.
Ungefähr eine Stunde später am Donnerstagabend konnten Bergrettungskräfte und Polizisten das Opfer wiederfinden. Sie berichteten, dass sie den Bären, der angeblich die Rettungskräte angegriffen hatte, erschossen hätten.
In Rumänien leben etwa 8000 Braunbären, wie Schätzungen der Regierung zufolge. Das ist die zweitgrößte Braunbärpopulation Europas nach der in Russland. Die Tiere greifen häufig Wanderer an, brechen in Bauernhäusern ein und durchsuchen Müllbehälter in Städten wie Brasov nach Nahrung.
Nach dem letzten Todesfall forderte Rumäniens Umweltminister Mircea Fechet höhere Braunbärjagdquoten. Er hatte angeblich eine jährliche Quote von 500 Bären verlangt, aber nach Beratungen mit anderen Institutionen wurde diese Zahl auf 220 reduziert. Behörden versuchen aggressive Bären in andere Regionen Rumäniens umzusiedeln. Allerdings erzählte Minister Fechet dem Rundfunksender "Antena3 CNN", dass dieses Verfahren nichts leistet. Es verschiebt das Problem lediglich von einer Grafschaft auf die nächste.
Trotz internationaler Kritik setzt sich Rumäniens Umweltministerium für eine verstärkte Braunbärjagd ein. Das ist eine Reaktion auf den steigenden Anteil von Angriffen durch diese Tiere, insbesondere gegen Touristen in beliebten Wandergebieten wie dem Bucegi-Gebirge. Viele Tiere, darunter Braunbären, leben in Rumäniens Karpaten, was Europa führende Lebensraum für diese Tiere macht.