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Banken buhlen um Sparer: Die Zinsen steigen wieder

Millionen Sparer in Deutschland freuen sich: Nach dem Ende der Zinsrutsche buhlen die Kreditinstitute wieder um die Gunst. „Wir sehen gerade bei den Top-Anbietern derzeit einen intensiven Wettbewerb um das Anlegersparen“, sagt Oliver Maier von der Vergleichsplattform Verivox.

Die Sparzinsen steigen auf breiter Front und laut Meyer ist angesichts des Wettbewerbs unter den Finanzinstituten kein unmittelbares Ende in Sicht. „Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, ist das Institut gezwungen, die Konditionen ständig zu verbessern.“ Die Kehrseite der hohen Zinsen: Für Kreditnehmer wird es teuer.

Nach Einschätzung von Verivox beträgt der nationale Zinssatz für zweijährige Termineinlagen jetzt durchschnittlich 2,09 % (Stand: 20. Dezember). Im August waren es nur 0,82 %. Nach Jahren der Null- und Negativzinsen liegt die durchschnittliche Rendite auf Sichteinlagen bei 0,45 %. Eine hohe Inflation schmälert jedoch die Rendite.

„Regionalbanken aufgepasst“

Regionalbanken hinken laut Einschätzung hinterher. Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparda-Banken bieten einen durchschnittlichen Zinssatz von 1,14 % auf zweijährige Festgelder. Sparkassen zahlen durchschnittlich 1,21 % auf Termineinlagen. Im Durchschnitt liegen die Tagesgeldsätze bei Regionalbanken knapp über Null.

“Regionalbanken müssen aufpassen, dass sie keine Kunden abweisen”, sagte Meyer. „Einige Wettbewerber werben derzeit und versuchen, anderen Banken Kunden wegzunehmen”, sagte der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Verivox hat laut eigener Aussage alle 700 Banken bewertet, die Tages- und Festgeld anbieten, deren Tarife online veröffentlicht werden. Auch das Verbraucherportal Biallo meldete eine Tariferhöhung.

Das Interesse der Sparer an Einlagen wächst, seit die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen in mehreren Schritten angehoben hat, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Finanzinstitute verdienen Geld, weil sie mehr Zinsen auf Kredite verlangen, als sie Einlegern zahlen.

Laut dem Vergleichsportal Check24 kostet beispielsweise ein 10.000-Euro-Ratenkredit mit einer Laufzeit von 60 Monaten bei einer Auszahlung im Januar des Monats 187 Euro. Das monatliche Darlehen in Höhe von 196 Euro ist Mitte Dezember in gleicher Höhe und Laufzeit fällig.

Zinsen in der Eurozone zum ersten Mal seit langer Zeit wieder angehoben

Die Europäische Zentralbank hat im Juli zum ersten Mal seit 11 Jahren die Zinsen in der Eurozone angehoben . Es beseitigt auch den Einlagensatz von 0,5 %, den Banken zahlen müssen, wenn sie ihre Gelder bei der Zentralbank parken. Viele Finanzinstitute geben die Kosten dafür auch als sogenannte Depotgebühren an Privatkunden weiter.

Trotz steigender Zinsen ist das Thema nicht endgültig verschwunden. So will etwa Thomas Schaufler, Vorstand der Commerzbank Privatkunden, das Depotgebührentool für Notfälle nicht ganz aufgeben. Gleichzeitig betonte Schaufler: „Aber es ist kein Werkzeug – und darin sind wir uns alle einig – und wir wollen in normalen Zeiten aus unserem Werkzeugkasten raus.“ Auch Verbraucherschützer wollen ausschließen zukünftige Hosting-Gebühren für Privatkunden. Derzeit sind sechs Klagen des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zu diesem Thema anhängig. „Solange die Bank unsere Forderung nicht als berechtigt anerkennt oder eine Stundung ausstellt, besteht für uns kein Grund, die Klage zurückzuziehen“, betont vzbv-Rechtsreferent David Bird. „Wir vermuten, dass Depotgebühren eigentlich auf Zinsen auf Zentralbankeinlagen zurückzuführen sind, zumal die Europäische Zentralbank den Banken seit 2019 hohe Freibeträge anbietet.“

Wenn Depotgebühren rechtswidrig erhoben werden, Verbraucherrechte der Banken Befürworter sagen, dass Kunden möglicherweise Anspruch auf Entschädigung haben.

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