Trotz des unbeständigen Sommerwetters freuen sich Badens Winzer auf einen guten Jahrgang. „Wir freuen uns auf elegante, fruchtbetonte Weine“, sagte Holger Klein, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes, am Freitag in Merdingen (Breisgau-Oberschwarzwald). „Das wünschen sich die Verbraucher.“ Die Erntezeit werde etwa zwei Wochen dauern.
Die Erträge im Anbaugebiet Baden dürften im langjährigen Durchschnitt liegen. Wie Klein sagte, werden es etwa 120 Millionen Liter sein. Das badische Weinland ist riesig und erstreckt sich über 400 Kilometer von Tauberfranken bis zum Bodensee.
„Wir haben ein turbulentes Jahr hinter uns“, resümierte Rainer Zeller, Präsident des Vereins. „Die Witterungseinflüsse werden immer extremer.“ Im Markgräflerland südlich von Freiburg kam es im Juli und August zu großen Hagelkörnern. „Teilweise wurden bis zu 80 % der Trauben vernichtet.“
Landwirtschaftsminister Peter Hauk kündigte an, dass ein strategischer Plan für den Weinbau im Südwesten aufgelegt werden solle. Es geht auch um gesellschaftliche Akzeptanz. „Es ist notwendig, dass Deutschland über regionale Themen nachdenkt“, forderte der CDU-Politiker.
Nachdem die Winzergenossenschaft Erste Markgräfler in Schlingen (Kreis Lorlach) einen schweren Brand erlitten hatte, steckt die Branche noch immer in Schwierigkeiten, so Klein Berichte Das hilft. „Die Solidarität kam sofort“, sagte Zeller, die Annahmestation in Schlingen sei inzwischen wieder geöffnet. Daher können lokale Winzer ihre Trauben an die Genossenschaft versenden. Vorläufige Schätzungen beziffern den durch den Brand am Dienstag verursachten Schaden auf mehrere Millionen Euro.
Württembergische Winzer haben bereits berichtet, dass sie in diesem Jahr überdurchschnittliche Weine erwarten. Der dortige Winzerverband erwartet Weine mit durchschnittlichen Erträgen, aber guter Qualität.
Die Anbaugebiete Baden und Württemberg liegen bundesweit an dritter und vierter Rebfläche. Nur Rheinhessen und die Pfalz sind größer.