Bei den Bad Hersfelder Festspielen soll im nächsten Jahr das Broadway-Musical «A Chorus Line» in einer Neuinszenierung auf die Bühne kommen. Die Festspiele seien das erste Theater im deutschsprachigen Raum, das das Musical in einer «eigenständigen Inszenierung und Choreographie» auf die Bühne bringen dürfe, sagte Intendant Joern Hinkel am Dienstag. Bisher hätten Regie und Tänze von der originalen Broadway-Fassung übernommen werden müssen, weshalb in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch keine Neu-Inszenierung zu sehen gewesen sei.
«Ich bin stolz, dass wir die ersten sind, die dieses mitreißende Stück in neuem Gewand zeigen können», sagte Hinkel. Nach dem Theaterstück «Club der toten Dichter», das in der noch laufenden Spielzeit aufgeführt wird, sei es den Festspielen mit «A Chorus Line» nun zum zweiten Mal gelungen, die dafür nötige Lizenz aus den USA zu erhalten. Regie soll Melissa King führen, die mit ihren Choreographien wie in diesem Sommer mit «Jesus Christ Superstar» und Inszenierungen wie beispielsweise «Show Boat» die Bühne in der mittelalterlichen Stiftsruine bereits gut kennt. Die diesjährigen Festspiele gehen an diesem Sonntag mit einer Abschlussgala zu Ende.
«A Chorus Line» wurde den Angaben zufolge am Broadway von 1975 bis 1990 in mehr als 6000 Vorstellungen gezeigt und gilt als eines der erfolgreichsten Musicals. 1985 wurde das Stück mit Michael Douglas in der Hauptrolle verfilmt. Er habe diesen Film damals mehrmals im Kino gesehen, so begeistert sei er von der Musik gewesen, sagte Hinkel. «Das ist wirklich 80er Jahre pur.» Das gesamte Programm der Hersfelder Festspiele für 2024 soll im Oktober bekannt gegeben werden.