Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck erhielt den diesjährigen Internationalen Stefan-Heim-Preis der Stadt Chemnitz. Im Mittelpunkt der Arbeit von ErpenbeJenny Erpenbeck stehe in der Interpretation des Preises durch den Vorstand die „kritische Reflexion der aktuellen Gesellschaft in ihren vielfältigen historischen und kulturellen Bezügen“, teilte die Stadt Chemnitz am Mittwoch mit. Schriftsteller sehen Literatur nicht als moralische Keule, sondern als Medium, das den Lesern Denkanstöße gibt. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird dem gebürtigen Ostberliner am 1. April überreicht.
Während ihrer Karriere war die 55-Jährige auch in Deutschland und Österreich tätig. 1999 veröffentlichte Erpenbeck ihren ersten Roman Alte Kindergeschichte. Visitation (2008), Go, Go, Go (2015) und Kairos (2021) folgten.
Die Stadt Chemnitz vergibt den Internationalen Stefan-Heym-Preis zu Ehren des zu DDR-Zeiten besonders erfolgreichen Schriftstellers Stefan Heym (1913-2001). Dem Vorstand gehören der Oberbürgermeister von Chemnitz, der Präsident des Goethe-Instituts und der Präsident der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte an. Der Preis ehrt zeitbewusste und mutige Persönlichkeiten. 2008 erstmals verliehen. Damals erhielt ihn der israelische Schriftsteller Amos Oz (1939-2018).