Das beim Hamburger Kupferhersteller und Recyclingspezialisten Aurubis gestohlene Metall hat einen Wert von fast 200 Millionen Euro. Der Konzern gab am Dienstag bekannt, dass ungewöhnliche Lagerbestände während der Diebstahls- und Betrugsfälle ergeben hätten, dass sich die Edelmetallknappheit negativ auf das Betriebsergebnis vor Steuern für das Geschäftsjahr 2022/23 in Höhe von 185 Millionen Euro ausgewirkt habe. Aurubis geht davon aus, dass etwa 30 Mio. Euro durch Versicherungen und weitere beschlagnahmte Vermögenswerte die negativen Auswirkungen teilweise kompensieren können.
Aurubis hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 aufgrund außergewöhnlicher Lagerbestände gesenkt. Der Konzern rechnet nun mit einem operativen Ergebnis von nur noch 310-350 Millionen Euro statt 450-550 Millionen Euro. Das Unternehmen prognostiziert nun eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von 8 % bis 12 %, verglichen mit 14 % bis 18 % vor der Edelmetallknappheit.
„Wir arbeiten gewissenhaft und eng an der Aufklärung des Sachverhalts krimineller Aktivitäten.“ „Ermittelnde Behörden“, sagte Aurubis-Chef Roland Harings. Darüber hinaus seien externe forensische Experten im Einsatz. Gleichzeitig werde auch das Schutzniveau erhöht.
Bei regelmäßigen Kontrollen der Metallbestände seien Betrugsfälle aufgedeckt worden Es kam zu erheblichen Abweichungen vom Sollbestand sowie zu Abweichungen von bestimmten Recycling-Sondermustern. Aurubis ging davon aus, dass aufbereitete Proben mit einem hohen Edelmetallgehalt angeliefert wurden, die tatsächliche Lieferung jedoch einen deutlich geringeren Edelmetallgehalt aufwies führte letztlich dazu, dass überhöhte Rechnungen beglichen wurden. Welche Lieferanten besonders betroffen waren, konnte Aurubis nicht identifizieren. Dies ist Gegenstand einer laufenden Untersuchung.