Aufruf zum Nachdenken: „Straßenwächter sind keine Desperados!“
Sie tragen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei, setzen sich dabei aber zunehmend einem Risiko aus. Straßenwächter sorgen durch das Beschneiden von Bäumen, das Blockieren von Schlaglöchern oder das Erneuern von Markierungen für gute Sicht, sind aber immer noch zunehmend durch überhöhte Geschwindigkeiten und zu geringen Abstand sowie durch rücksichtslose Autofahrer gefährdet. </p>
Hier zeigt sich in letzter Zeit mangelnde Rücksichtnahme auf die Verkehrssicherheit. Dies fordern einige Regionalstellen der Verkehrsteilnehmer im Rhein-Neckar-Gebiet. „Wir Straßenwächter sind keine Desperados!“, sagte ein Mitarbeiter, dessen Außenspiegel durch zu großes Auffahren leicht angeschlagen wurde. In der Erklärung heißt es: „Ob Zeitdruck oder die gesellschaftliche Entwicklung im Allgemeinen, wir haben in den letzten Jahren eine bedauerliche Zunahme von Rücksichtslosigkeit und Wahnsinn erlebt.“
Anstatt langsamer zu werden und abzuwarten, ist es besser zu geben Es ist ein Versuch, wie ein Vertreter der Straßenmeisterei sagte und sich höhnisch am Gegenverkehr vorbeidrängte. „Wir haben alle Familien und wollen nachts gesund nach Hause gehen“, erklärten sie.
Nach Angaben der Straßen- und Verkehrsgewerkschaft gibt es in Deutschland 23.000 Straßenwächter. Der Nachwuchsmangel ist riesig. „Das will niemand wegen der niedrigen Löhne durchmachen“, erklärte Verbandspräsident Hermann-Joseph Sibigotros. In jedem Land gibt es etwa 100 offene Stellen.
Siebigteroth kritisierte rücksichtslose Geschwindigkeitsüberschreitungen auf Autobahnen und Bundesstraßen. Für viele Fahrer, insbesondere von leistungsstarken Limousinen und Lkw, ist der Wunsch, mit rasender Geschwindigkeit schneller ans Ziel zu kommen, eine Fantasie. „Auf den Straßen in Ballungsräumen sind zu viele Fahrzeuge unterwegs“, sagte er. Der Straßenverkehr wird immer schwieriger zu bewältigen.
Autofahrer müssen sich den Straßenraum mit schnell fahrenden und oft unbeleuchteten Radfahrern, E-Scootern, E-Bikes, Wespen, Motorrädern und Fußgängern teilen und alles im Blick haben. In Verbindung mit Baustellen und Umwegen kann Reizüberflutung zu Unsicherheit und Aggression führen. Die staatliche Verkehrsaufsichtsbehörde sagte, die Verkehrszunahme überfordere die Verkehrsteilnehmer.
Wie die Gewerkschaft erklärte, kennen Straßenwächter die Frustration der Fahrer aus erster Hand. Aus dem Autofenster werden ihnen allerlei Früchte entgegengeworfen – vor allem reife Bananen. Von Staus geplagte Lkw-Fahrer haben das Gefühl, dass sie ihren Unmut über die besonders ekligen Pellets zum Ausdruck bringen müssen, die aus mit Urin gefüllten Flaschen abgefeuert werden. „Das ist gängige Praxis“, sagte Sibigertroth. Das Wort „Gesetzloser“ ist ein starkes Wort, beschreibt aber auch treffend die Grausamkeit gegenüber denen, die Dinge für die Öffentlichkeit tun.
Der Beamtenbund dbb stimmt zu: Der Umgangston im Straßenverkehr sei insgesamt gewalttätiger geworden, die Gewaltbereitschaft sei höher und die Hemmschwelle gesunken. „Der Trend ist klar“, sagte Sprecher Frank Zitka. Das gilt nicht nur für Berufsgruppen wie die Polizei.
Die Gewerkschaft geht davon aus, dass Baustellenbereiche für Arbeitnehmer besonders gefährlich sind. Überraschende Spurwechsel und Spurverengungen bei hohen Geschwindigkeiten führen zu Unfällen und beeinträchtigen die Verkehrskontrolle. Laut Siebigteroth werden auf Autobahnen im ganzen Land jedes Jahr durchschnittlich drei Todesfälle durch Straßenwächter gemeldet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Straßenwächter bei der Arbeit tödlich verletzt werden, ist 13-mal höher als bei anderen Handwerkern.
Vertreter der Rhein-Neckar-Region appellieren im wahrsten Sinne des Wortes an alle Verkehrsteilnehmer, in gefährlichen oder unübersichtlichen Situationen herunterzuschalten und zu bremsen. Sie glauben, dass die Straßenverkehrsordnung ihre Anliegen untermauert. Darin heißt es: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.“
Die Verkehrsaufsicht rät Betroffenen zur Anzeige. Die Gefährdung des Straßenverkehrs ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine schwere Ordnungswidrigkeit. Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Viktoria Jerke sagte, es sei mit Geldstrafen von mindestens 60 Euro zu rechnen, wenn Menschen bedroht würden. Die Gewerkschaft stellte fest, dass der Angriff so schnell erfolgte, dass es schwierig war, das Nummernschild zu erkennen.
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Quelle: www.dpa.com