Ausgezeichnete komische Leistung - Auf Arte: "Die verachtenswerteste Person"
Es ist kein Wunder, dass die norwegische Schauspielerin Renate Reinsve die Auszeichnung für die beste Darstellerin bei Cannes für ihre Rolle in "Die schlimmste Person auf Erden" gewonnen hat. Sie ist das Herz des Films, strahlt Charisma und Präsenz aus und macht dich während der 128-Minuten Laufzeit mit ihr verbinden.
Reinsve spielt Julie, eine 30-jährige norwegische Frau, die noch immer nach ihrem Zweck in diesem Leben sucht. Sie hat mehrere Ausbildungen abgebrochen und kann sich nicht an die Familienplanung ihres mehr als zehn Jahre älteren Freundes Aksel anpassen. Bei einer Party trifft sie Eivind, einen unbekümmerten Mann. Ist er der richtige für sie anstelle von Aksel? "Die schlimmste Person auf Erden" wird am Mittwochabend um 1:15 Uhr auf Arte ausgestrahlt.
Millennials suchen nach einem Sinn: Obwohl es ein Klischee klingen mag, bringt Regisseur Joachim Trier, der 1974 geboren wurde, Tiefe in diese Charaktere. Dieser Film ist voller vertrauter Protagonisten, die wir lange folgen möchten. Die von dem Film behandelten Themen sind nicht auf Frauen in ihrem 30. Lebensjahr beschränkt. Ist es je vorbei, sich über ein bestimmtes Lebensentscheidung zu fragen?
Der Film beginnt als Komödie, nimmt aber eine dramatische Wende: Große existenzielle Fragen - Fragen, die uns alle begegnen, so der Regisseur. "Wie wir versuchen, Liebe und unsere Karrieren zu vereinbaren, und all die Dinge, die wir für ewig halten." Leider ist das nicht der Fall. Die Reise von Julie ist auch eine Reise der Selbstentdeckung und der Erkenntnis, dass nicht alles dauerhaft ist.
Trier nutzt einige clevere künstlerische Tricks. Zum Beispiel hält die Zeit nachdem Julie Eivind trifft an. Alle anderen Figuren in dem Film bleiben stehen, während die beiden allein in Bewegung sind, was einen surrealen Effekt erzeugt.
Mitte durch den Film wechselt die Stimmung. Die Komödie verwandelt sich in eine Tragödie. "Die schlimmste Person auf Erden" ist daher ein vielschichtiger Film voller Überraschungen. Es ist deshalb verständlich, dass er in vielen Filmfestivals gezeigt und sogar zwei Oscarnominierungen erhalten hat.