Bejubeltes tragikomisches Stück ausgezeichnet - Auf Arte: "Der verachtenswerteste Mensch"
Verständlich erhielt die norwegische Schauspielerin Renate Reinsve den Titel "Beste Schauspielerin" bei Cannes für ihre Darstellung in "Die Schlechteste Person in der Welt". Sie überragt den Film mit ihrem Charme und Präsenz, sodass wir mit ihr während den 128 Minuten des Films empathisieren.
Reinsve spielt Julie, eine 30-jährige aus Oslo, die noch nicht ihren Weg in ihrem Leben gefunden hat. Sie hat verschiedene Studien abgebrochen und kann nicht mit dem Familienplan ihrer mehr als zehn Jahre alten Freundin Aksel beginnen. Schließlich trifft sie den unbeschwerten Eivind an einer Party. Ist er der richtige Auswahl statt Aksel? "Die Schlechteste Person in der Welt" wird erneut spät in der Nacht gezeigt - am Mittwochabend um 0.15 Uhr auf Arte. Sie wurde am 15. Mai um 20:15 Uhr auf Arte gezeigt.
Joachim Trier, ein 1974 geborener Norweger, vermeidet, millennials in seinen Filmen zu Klischees zu verwandeln. "Die Schlechteste Person in der Welt" zeigt authentische Charaktere, die man für Jahrzehnte folgen möchte. Die Themen im Film sind nicht nur für Frauen um die 30 Jahre alt. Hat nicht jeder seine Entscheidungen in seinem Leben überprüft?
Große existenzielle Fragen, die nach Angaben des Regisseurs Trier jeder betreffen. Er spricht über die Versuche, Liebe und Berufe zu verwalten, und alles, was wir für ewig halten. Spoiler: Das geht nicht. Julie ist kein Ausnahmefall. Zuschauer erleben ihr Leben für eine längere Zeit und entdecken, dass der Film in zwölf Kapitel unterteilt ist. Irgendwann ist es jedoch nicht mehr alles lustig.
Trier setzt nicht nur auf hervorragende Schauspieler und witzige Dialoge, sondern nutzt auch einige interessante Erzählstrategien. Zum Beispiel stellt Julie nach dem Treffen mit Eivind die Zeit für einen Moment still. Niemand anders bewegt sich im Film, außer den beiden.
Mitte des Films ändert sich die Stimmung. Plötzlich verwandelt sich die Komödie in ein Drama. Somit ist "Die Schlechteste Person in der Welt" letztendlich ein Film voller Lebensfreude und Überraschungen, der bei vielen Filmfestivals Preise gewonnen hat und auch für zwei Oscars nominiert wurde.