Watland-Landesverwalter Thomas Hennig (CDU) forderte Sachsen auf, Grenzkontrollen einzuführen, um die Zahl der ins Land einreisenden Flüchtlinge zu reduzieren. Hennig sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Kommunen am Rande ihrer Leistungsfähigkeit seien. „Allein in Sachsen sind 500 oder mehr Flüchtlinge an einem Tag keine gute Sache.“ Deutschland erhält derzeit mehr als ein Viertel der EU-Asylanträge. „Der Bundesinnenminister sollte in Hessen weniger Wahlkampf betreiben und mehr Bundespolitik betreiben und Grenzkontrollen zulassen, um den Zustrom von Migranten in Sachsen schnell einzudämmen.“
Angesichts der aktuellen Lage sind Landes- und Bundespolizei beteiligt Im Vogtland sind bereits Asylkrisenstäbe im Einsatz. Zweck ist die Koordinierung der Unterbringung von Asylbewerbern. „Die Zahl der Flüchtlinge ist in den letzten Wochen dramatisch gestiegen“, sagte Hennig. „Die Untätigkeit der Bundesregierung verschlimmert die Lage immer mehr.“
Sachsen nahm in seiner Blütezeit derzeit täglich rund 500 Flüchtlinge auf. Für Erwachsene und Familien wird die Unterkunft zunächst vom Staat bereitgestellt und dann auf die Gemeinden verteilt. Hingegen werden Minderjährige ohne Eltern sofort in die Obhut des Jugendamtes überwiesen. „Wir müssen jetzt kurzfristig bis zu 100 neue Standorte errichten, weil unsere Jugendeinrichtungen bereits überfüllt sind“, erklärt Hennig. „Das entspricht den prognostizierten Besuchen eines Monats.“
Die Bundespolizei bestätigte den Trend. Von Januar bis einschließlich Juli habe die Pirnaer Verwaltung rund 12.200 unerlaubte Einreisen in Sachsen festgestellt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Endgültige Daten für August liegen noch nicht vor. Für August und September werden jedoch weitere Anstiege erwartet.
Etwa 1.650 Asylbewerber leben nach Angaben des Regionalbüros in etwa 600 Wohnungen und einem Wohnheim im Vogtlandkreis. Bisher, so Hennig, könnten Erwachsene und Familien vor allem in verstreuten Wohnungen untergebracht werden. „Angesichts der vielen Menschen, die täglich in Sachsen ankommen, können wir die Kapazitäten möglicherweise nur bis Anfang oder Mitte November aufrechterhalten.“ Dann müssten neue Lösungen gefunden werden. Es könnte auch mehr Gemeinschaftsunterkünfte bedeuten. Der Bezirkshauptmann versicherte, er werde sich dafür einsetzen, dass Kommunen keine Turnhallen oder Gemeinschaftsräume aufgeben müssten.