- Arzt wegen illegaler Rezepte inhaftiert
Ein Arzt wurde vom Mannheimer Landgericht wegen des Erwerbs und Besitzes von Drogen unter anderem zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Gericht gab dies bekannt. Der 50-Jährige aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) soll in 88 Fällen illegale Verschreibungen für Drogen ausgestellt haben - darunter 65 Fälle für den Schmerzmittel Fentanyl ohne ausreichenden medizinischen Grund. Zudem wird ihm der Besitz von Ecstasy und LSD sowie der Erwerb von Kokain vorgeworfen.
Die Anklage contained initially auch die Ausstellung zahlreicher illegaler Verschreibungen für medizinisches Cannabis ohne medizinischen Grund. Allerdings stellte das Gericht fest, dass der Mangel an medizinischem Grund nicht gegen den Mann bewiesen werden konnte. Die Kammer verhängte zudem ein Berufsverbot für zwei Jahre.
Im April 2022 wurde die Praxis des Arztes durchsucht, wie zuvor vom Gericht bekanntgegeben. Im frühen September 2022 wurde die Suspendierung der Arztlizenz angeordnet. In solchen Fällen kann der Arzt keine Verschreibungen mehr auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen ausstellen, wie die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg mitteilte. Für eine solche Anordnung muss unter anderem der Verdacht auf einen schweren Straftatbestand bestehen, wie das Sozialministerium mitteilte. Der Arzt wurde im Juni 2023 inhaftiert.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ein Berufungsverfahren vor dem Bundesgerichtshof ist möglich.
Der in Mannheim verurteilte Arzt hatte seine Praxis in Weinheim, das im Rhein-Neckar-Kreis liegt. Bei der April 2022 durchgeführten Durchsuchung seiner Praxis wurden unter den beschlagnahmten Gegenständen Ecstasy und LSD gefunden.