Nach einigen regnerischen Ruhetagen ist die Ernte auf den sächsischen Aronbeerenfeldern endlich in die Endphase eingetreten. „Etwa ein Drittel der Beeren hängen noch an den Sträuchern“, sagte Jörg Holzmüller, Geschäftsführer der deutschen Nachrichtenagentur Aronia Original Dresden, am Donnerstag. Sie werden in den nächsten Tagen entfernt. Die Ertragserwartungen sind gut, mit „hervorragender Qualität“. Holzmüller rechnet mit einer Produktion von 450 bis 500 Tonnen und damit um ein Vielfaches mehr als im Vorjahr. „Regen ist nicht schlecht für die Beeren, sie reifen nicht nach.“ Doch wenn sie bei Nässe gepflückt werden, leidet die Qualität.
Dieser Sommer war sonnig, warm und regnerisch und die Bedingungen für die Beeren sind ideal und sie wachsen gut. Holzmüller erwartet daher dank milder Temperaturen und reichlich Niederschlägen eine normal gute Ernte mit „außerordentlicher“ Qualität. 2023 werde ein „außergewöhnliches Jahr“ ähnlich der Supersaison 2012 werden. Die Ernte begann vor zwei Wochen und wurde letzten Sonntag ausgesetzt.
Die als Schwarze Apfelbeere bekannte Frucht gehört zur Familie der Rosengewächse und wird in Freistaat auf knapp 171 Hektar angebaut. Dies sei nach Brandenburg die zweitgrößte Region in Deutschland, sagte Holzmüller, und sein Unternehmen beziehe Obst zur Verarbeitung aus den beiden Bundesländern. Sachsen erntete im Jahr 2021 die Rekordmenge von 1.000 Tonnen und im Jahr 2022 rund 70 Tonnen. „Nach guten Jahren ist es normal, dass es schlechtere Jahreszeiten gibt.“ Pflanzen brauchen mehr als zwölf Monate, um sich vollständig zu erholen, weil der Boden ausgetrocknet ist, wenn sich die Ernte verdreifacht.
Allerdings gibt es einen Überschuss an Aroniabeeren und der Markt wird von Billigprodukten aus Polen und Japan dominiert. Holzmüller meldete Überschwemmungen in der Ukraine. Der Obstanbau hat dank EU-Förderung zugenommen und die deutschen Landwirte sind aufgrund von Mindestlöhnen und hohen Energiepreisen nicht wettbewerbsfähig. „Viele Menschen ernten überhaupt nicht, weil es für sie ein Defizit und ein großes Problem darstellt.“ Das Angebot übersteigt die Inlandsnachfrage. „Ich habe 30 Anrufe von Bauern erhalten, die mich gebeten haben, ihre Beeren zu kaufen.“
Dieser tiefvioletten Frucht werden gesundheitsfördernde und antivirale Eigenschaften nachgesagt und sie ist reich an Vitamin A, C und K. Dort Laut Bernhard Uehleke, einem im naturheilkundlichen Bereich tätigen Arzt, gibt es Hinweise darauf, dass es bei regelmäßiger Mundspülung mit einer kleinen Menge Aroniasaft und dem Einführen in den Mund zu Anzeichen dafür kommt, dass Erkältungen häufiger auftreten wird abnehmen. Aufgrund ihres eher säuerlichen Rohgeschmacks werden Aroniabeeren häufig verarbeitet, vor allem als Saft – oder getrocknet in Frühstücksflocken.