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AOK: Regionale Unterschiede in der Qualität der häuslichen Pflege

Pflege
Eine Pflegefachkraft legt einen Kompressionsverband an.

Relativ wenige Pflegeheimbewohner in Sachsen-Anhalt erhalten Beruhigungsmittel und Hypnotika länger als empfohlen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Analyse der AOK Wissenschaftliches Forschungsinstitut liegt der Anteil im Land im Jahr 2021 bei 3,55 %. Für die Bundesländer beträgt die ermittelte Bandbreite 3,49 % in Brandenburg bis 14,91 % im Saarland.

„Pflegebedürftige Menschen sollten in der Praxis bis zu vier Wochen lang mit geprüften Schlaf- und Beruhigungsmitteln behandelt werden“, erklärt Britta Müller, Leiterin der Pflegestiftung AOK Sachsen-Anhalt. „Aufgrund der Langzeitanwendung bestehen Risiken wie Abhängigkeit, erhöhtes Sturzrisiko sowie Angstzustände, Depressionen und aggressive Verstimmungen.“

Laut AOK-Einschätzung gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Qualität der Pflege in Pflegeheimen: Beispielsweise im Bundesdurchschnitt. Knapp 4 % der pflegebedürftigen Menschen mit Demenz müssen wegen mangelnder Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Anteile reichen von 1,84 % in Berlin bis 5,32 % in Rheinland-Pfalz. In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil der Menschen mit Demenz bei 4,36 %.

Ausgewertete Abrechnungsdaten 2021 für alle 11 AOK-Pflege- und Krankenkassen. Es umfasst Informationen zu 350.000 Haushaltsbewohnern über 60 Jahren. Den Daten zufolge gibt es in Sachsen-Anhalt mehr als 700 stationäre Pflegeeinrichtungen. Rund 16.000 Einwohner sind bei der AOK Sachsen-Anhalt versichert.

Auch zwischen den Bundesländern stellte die AOK große Unterschiede fest: So lag der Anteil an verschreibungspflichtigen Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten im Burgenland bei 0,75 %; ,75 %. Am niedrigsten sind die Verschreibungen, wobei die Saaleregion mit 6,01 % das Schlusslicht bildet. Beim Anteil der Demenzkranken, die aufgrund von Flüssigkeitsmangel ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, liegt das Burgenland mit 2,38 % an erster Stelle und die altmärkische Region Salzwedel mit 8,05 % an letzter Stelle.

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