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AOK: Die Qualität der häuslichen Pflege ist regional sehr unterschiedlich

Pflegeheim
Ein Betreuer geht in einem Pflegeheim mit einer Bewohnerin über den Flur.

Es gibt laut einer Auswertung deutliche regionale Unterschiede in der Pflegequalität in Pflegeheimen – bundesweit, aber auch in Niedersachsen. Das gab die Gebietskrankenkasse (AOK) am Dienstag nach Auswertung der Kranken- und Pflegeversicherungsdaten bekannt. Unterschiede zeigten sich beispielsweise in Bereichen wie Medikamentenverfügbarkeit, unzureichender Flüssigkeitsaufnahme und vermeidbaren Krankenhausaufenthalten.

In Niedersachsen wurden im Jahr 2021 fast 4,9 % aller Pflegeheimbewohner mit Demenz wegen unzureichender Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus eingeliefert. Damit liegt das Bundesland über dem Bundesdurchschnitt von 3,8 Prozent. Die AOK stellte fest, dass bundesweit die auffälligsten Werte im Emsland (7,8 %) und die niedrigsten in der Stadt Oldenburg (1,1 %) zu verzeichnen waren.

Andererseits hat Niedersachsen mit 5,9 % eine geringere Zahl an Pflegeheimbewohnern und der Anteil der Menschen, die über einen längeren Zeitraum Zugang zu Schlaf- und Beruhigungsmitteln haben, liegt über dem Bundesdurchschnitt ( 7,6 %). In Wolfsburg liegt der Wert mit 10,1 % jedoch deutlich höher. Antje Schwinger vom Wissenschaftlichen Institut der AOK warnt davor, dass bei längerem Konsum ein Abhängigkeitsrisiko besteht, das Sturzrisiko steigt und Ängste, Depressionen und aggressive Verstimmungen entstehen.

Der Anteil der Pflegeheimbewohner, die in den letzten 30 Lebenstagen im Krankenhaus behandelt wurden, sank von 46,6 % im Jahr 2017 auf 43,8 % im Jahr 2021. Allerdings liegt der Wert immer noch über dem von Gesamtdeutschland (42,0 %).

Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen, erklärt, dass neue Routinedatennetze dazu beitragen können, die Pflege und die Gesundheit zu verbessern. Ausgewertet wurden Daten von rund 42.000 AOK-Versicherten in Niedersachsen. Laut AOK sind es knapp die Hälfte der bundesweit rund 91.000 Pflegeheimbewohner.

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