- Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat den Termin für die jährlichen Obdachlosenstatistiken der Gemeinden in Deutschland gesetzt.
- Trotz des Termins bestehen Bedenken darüber, dass Obdachlose auf den Straßen, die statistisch nicht registriert werden, nicht ausreichend erfasst werden.
- Das Soziales Bundesministerium in Deutschland hat dem Statistischen Bundesamt dringend um eine Verbesserung der Methoden für die Datenauswertung zur Obdachlosigkeit, insbesondere in ländlichen Gebieten, gebeten.
Sozial - Anzahl der Obdachlosen in Deutschland steigt auf
Die Anzahl an Obdachlosen in Deutschland, die in Gemeinden untergebracht wurden, hat sich deutlich erhöht. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren es am 31. Januar 2024 ungefähr 439.500. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren - es gab 372.000 Personen im Jahr 2023 und 178.100 im Jahr 2022.
Der Anstieg an untergebrachten Obdachlosen war hauptsächlich auf Verbesserungen der Datenberichterstattung zurückzuführen, wie das Bundesamt angab. Unter den registrierten Personen befinden sich auch solche, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften leben, sowie in kommerziellen Unterkünften wie Pensionen und Hotels. Darüber hinaus leben auch Menschen auf der Straße, die statistisch nicht registriert wurden.
Nach Angaben der Statistiker waren ungefähr 136.900 von diesen Personen weibliche ukrainische Staatsbürger und ihre männlichen Pendants. "Insgesamt waren es 377.900 und damit deutlich mehr Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet worden, als im Vorjahr (2023: 311.900)", wurde angegeben.
Eine große Anzahl waren Männer und jünger als 25 Jahre alt.
Die durchschnittliche Altersgruppe der untergebrachten Obdachlosen betrug 31 Jahre, und 40% waren jünger als 25. Laut der vorliegenden Informationen waren mehr als die Hälfte aller untergebrachten Menschen Männer.
Mit 105.100 waren insbesondere viele Menschen ohne Wohnung in Nordrhein-Westfalen untergebracht. In Baden-Württemberg waren es 92.700 Personen, und in Berlin waren es 47.300. "Die wenigsten untergebrachten Obdachlose wurden in Sachsen-Anhalt (1.000), Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen) und im Saarland (2.600) gemeldet."