Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spanler (CSU) hat das Vorgehen von Vizekanzler Hubert Aivanger bei der Flugblatt-Affäre kritisiert. „Das bisherige Verhalten von Außenminister Hubert Aivanger steht im Widerspruch zu seiner besonderen Verantwortung und seinem Vorbild als hochrangiger Staatsbeamter“, sagte Spanler am Freitag in München. Die wiederholte Umkehrung der Kausalität sei eigenartig. Ursache und Rechtfertigung der ganzen Kontroverse sind die quälenden Flugblätter und sonstigen Vorwürfe, nicht die Frage ihrer Aufklärung. »
Auch Sparnler bezeichnete Aiwangers Äußerungen am Donnerstag in einem Interview mit Le Monde als „inakzeptabel“. Der Chef der Freien Wähler sagte, seiner Ansicht nach würden die Vorwürfe im Vorfeld der Landtagswahl am 8. Oktober gegen ihn verwendet. Vielmehr sei „Shoa für parteipolitische Zwecke missbraucht worden“.
Aiwangers Aussage „war ein Fehler“, sagte Spanler. „Es ist unangemessen, die Frage und den Aufklärungsbedarf an den Holocaust zu knüpfen, der im Einzelfall sicherlich subjektiv ist.“ Spanler sagte, er hoffe, dass Aivanger mit seinen Äußerungen nun die Probleme erkenne. Aiwangers „erste Aufgabe“ sei es, die Vorwürfe „vollständig aufzuklären“.